Mein Interesse galt schon immer der Geschichte. Und Geschichte, das ist eben alles, das ist – ohne Abstriche. So ist auch Sexualität Teil der Geschichte und war es schon immer. Doch in den meisten Epochen der Menschheit ging dies auch mit einem stetigen Schamgefühl einher, so dass sich die Erotik und die Sitten in längst vergangenen Epochen viel schwerer entschlüsseln und deuten lassen, als andere Bereiche des Lebens.
In diesem Sinne möchte ich hier gelegentlich über Sex und Sinnlichkeit in einem historischen Kontext schreiben – zumindest in einem Maße, wie es mir bekannt ist, oder von mir nachgelesen werden kann.
Mesopotamien: Das ewige Rätsel der Tempelhuren
Das Phänomen der Tempelprostitution im Zweistromland ist oft Gegenstand von aufregenden Kapiteln in historischen Büchern. Es ist eines dieses Themen, welches die Menschen fasziniert – da es äußerst ungewöhnlich anmutet und die Fantasie beflügelt.
Zugleich ist es wichtig zu verstehen, dass die Beweislage hierbei nicht großartig ist. Zu weiten Teilen sind gewisse Details allerlei antiken Berichten zu verdanken, die man vermutlich mit Vorsicht genießen sollte. Doch einfach so beiseite schieben, lässt sich dieses historische Motiv auch nicht. Wie so oft, liegt die Wahrheit vermutlich ein wenig dazwischen.
Und bevor wir dieses Phänomen auf den Prüfstand stellen, sollten wir uns diese Erzählung erstmal in all ihren blühenden, stimulierenden Farben ansehen.
In Mesopotamien galten die Tempel als Paläste, Häuser und Wohnungen von Göttern. Priester und Priesterinnen lebten in ihren Wänden, nicht selten hoch über den Dächern der frühzeitlichen Städte – und huldigten dort ihren vielfältigen Gottheiten. Es wird erzählt, dass es gerade im Inanna-Kult (später besser bekannt als Ischtar) eine Hohepriesterin gab, deren Aufgabe unter anderem darin bestand, sich einmal jährlich mit dem König zu vereinigen, in einem allegorischen sexuellen Akt der Erneuerung.
Doch die Götter waren nicht nur für die Eliten da und so gab ein ganzes Heer aus niedrigrangigen Priesterinnen, von den Griechen später Hierodulen genannt, die vermutlich nicht selten Sklavinnen waren und in den Räumen der Ischtar-Tempel den Männern zur Verfügung standen. So wurde erzählt, dass der Reisende, wie auch der Gläubige gleichermaßen, in den Tempel gehen konnte und dort für ein geringes Entgelt die Liegestatt einer zarten Priesterin teilen konnte.
Dies erzählte man sich nicht erst in der viktorianischen Epoche, oder der europäischen Moderne. Bereits bei den antiken Griechen schien der Ruf Babylons gänzlich verdorben zu sein.
In der ausgeprägtesten Ära dieses Kultes setzte sich sogar durch, dass alle jungen Frauen und Mädchen im heiratsfähigen Alter aufgefordert waren, erstmal Dienst im Tempel zu tun und dort ihre Jungfräulichkeit einem Fremden zu schenken, bevor sie den Schleier der Ehe tragen konnten. Dieser Brauch eskalierte sogar so weit, dass im Ischtar-Tempel lukrative Versteigerungen von Jungfrauen abgehalten wurden, damit lüsterne Kaufleute und Söldner sich dort überboten und die Tempelkassen mit Reichtümern füllten.
Eine aufregende Geschichte, die alle Register unserer Fantasien zieht. Da werden Sehnsüchte eines lasziven altertümlichen Orients wach, unter dem silbernen Vollmond und fernem Gesang und Gelächter, mit schweißbedeckten Sklavinnen und dem Duft von exotischen Gewürzen in der Luft.
Das Problem ist allerdings, dass nicht wirklich viel davon belegt ist.
Mythos und Allegorie – die Ursprünge
Die sumerische und babylonische Tempelprostitution (wie auch sonst alles Mesopotamische) lässt sich nicht ohne einen Blick auf die vorauseilende Mythologie ergründen. Hier ist es vor allem der feminine Inanna-Kult, der im Mittelpunkt der Betrachtungen steht.
Es ist zugleich die ältere Liebesgeschichte, die wir kennen. Inanna ist als Göttin der Aphrodite und Venus nicht unähnlich, zumal sie auch von den Sumerern mit dem Planeten Venus assoziiert wurde. Ihr Symbol war ein achtstrahliger Stern.
Inannas Gemahl war Dummuzi (manchmal auch als Tammuz bekannt), der ein menschlicher Schäfer war, doch durch seine heilige Braut in den göttlichen Stand erhoben wurde. Das hinderte ihn allerdings nicht daran, sich bei der Jagd von einem Eber töten zu lassen, was der verliebten Göttin das Herz brach.
Doch Inanna machte sich zu den Toren zur Unterwelt auf, entschlossen, ihren Gatten wieder heimzuholen.
Im Reich der Finsternis herrschte ihre Schwester Ereschkigal, und diese war nicht gerade ein Schätzchen. In geradezu infantiler Gemeinheit ließ sie Inanna nur unter einer Bedingung durch das Totenreich wandeln: Inanna war aufgefordert, sich – peu-a-peu – all ihrer göttlichen Insignien zu entledigen, bis sie gänzlich nackt war. Sie sollte gedemütigt werden und wie ein gewöhnliches, nacktes Weib daherkommen.
Wie so oft stand sich auch hier Eros und Thanatos ganz nahe.
Beim Anblick ihrer splitternackten Schwester, wurde Ereschkigal von einem beißenden Neid ergriffen. Sie neidete der Liebesgöttin ihre makellose Scham und ihre unübertreffliche Weiblichkeit. So ließ Ereschkigal ihre Schwester in einem Verließ einsperren und schickte ihr einen Fluch an den Hals, der ihr 60 Krankheiten bescherte. Die Göttin erlag schließlich diesen Plagen leidvoll und starb!
Dies blieb der restlichen Welt nicht verborgen, da doch Inannas Zuständigkeit die Fortpflanzung war und die Geburt jedes neuen Lebens. Fortan zog seltsame Finsternis über alle Länder der Welt, denn nichts mehr wurde gezeugt und nichts mehr wurde geboren. Weder neue Tiere kamen zur Welt, noch wuchsen neue Pflanzen. Und auch der Mensch gebar keine Nachkommen mehr. Es war ein wenig, wie in dem Film „Children Of Men„.
So trat eilig der oberste Gott Enki auf den Plan, gewahr dessen, dass seine große zweibeinige Schöpfung im Begriff war auszusterben. Hastig erschuf er Asu-Schun-Amir (auf Babylonisch „Leuchtend ist sein Aufgehen“), einen göttlichen Lustknaben von besonderen Reizen, dessen Aufgabe darin bestand, Erschkigal abzulenken und in recht eindeutiger Weise zu beschäftigen.
Auf diese Weise gelang es dann Inanna und Dummuzi, der Unterwelt zu entkommen. Wobei hier die Versionen voneinander stark abweichen. Nicht alle Varianten enden mit einem Happy End. Eine Version endete damit, dass Inanna und Dummuzi sich fortan nach jeweils einem halben Jahr in der Unterwelt abwechseln müssen. Doch ihr Rollentausch setzt eben auch, dass sie sich mindestens einmal im Jahr begegnen und jene Vereinigung erfahren, nach der sie sich so verzehren.
Hieros Gammos – die Heilige Hochzeit
Die allegorisch nachempfundene Vermählung zwischen göttlichen Wesen (oder zwischen Göttern und Menschen) nannte man in griechischem Sprachraum „Hieros gamos“ (die „Heilige Hochzeit“). Nicht selten entsprach der Anlass dem Neujahrsfest.
Bei den mesopotamischen Sumeren war es da eben die oberste Priesterin, welche sich unter großem Tamtam in ihren Räumlichkeiten an der Spitze der Zikkurat mit dem König vereinigte. In jener Zeit jedoch bestand keine richtige Trennung zwischen einem König und einem Hohepriester. Alle sumerischen und babylonischen Könige galten zugleich als Bewahrer des Glaubens und Brückenbauer zum Göttlichen.
Diese stark ritualisierte Begegnung nahm vermutlich eine ganze Nacht in Anspruch. Die ganze Stadt kam dafür zusammen und den Priesterkönig näherte sich der Priesterin mit Schiff, beladen mit Geschenken. Er stieg unter Musik und dem Geleit der Priester die unzähligen Treppen hoch, wo ihn die Hohepriesterin in ihrer Rolle als Inanna (oder Ischtar) erwartete.
Der Vollzug fand auf einem besonders dafür hergerichteten Bett, unter der Anwesenheit Priestern und Priesterinnen, bei Gesang und Tanz. Es war der Auftakt zu großen Feierlichkeiten, unter der Beteiligung der ganzen Stadt.
Vieles spricht dafür, dass hier nicht etwas allegorisch „angedeutet“ wurde, sondern dass es im Gegenteil ganz schön heiß herging. Der Priesterkönig und die Hohepriesterin ließen es entsprechend krachen, während um sie herum die Atmosphäre eines orgiastischen Gelages entstand.
Doch darf nicht vergessen werden, dass es hier nicht um unzüchtiges Gebaren ging. Das hatte der Priesterkönig auch nicht nötig, konnte er die restlichen Tage des Jahres alle Frauen haben, die ihm in den Sinn kamen. Der Vorgang der Heiligen Hochzeit war mit Sicherheit stark reglementiert und kein Schritt durfte ausgelassen werden. Denn nur so durfte man auf ein gutes Jahr und günstige Ernten hoffen.
Dies war in erster Linie eine religiöse Handlung. Wir sind es gewohnt, dass unter monotheistischen Göttern ein relativ freudloses Zeremoniell die Gepflogenheit ist. Doch die mesopotamischen Religionen sparten keinen Aspekt des Lebens aus. Die Archäologen fanden in sumerischen Tempeln massenweise Essensreste und allerlei Unrat. Es spricht viel dafür, dass in diesen Tempeln viel gelebt wurde und tagsüber dort das Gelächter von Kindern erschallte.
Hierodulen – Glanz und Elend der Tempelhuren
Die Idee, dass Priesterinnen sich als Huren Männern hingaben, ja sogar der Brauch sich etablierte, dass alle städtischen Jungfrauen erstmal eine Runde im Tempel hurten und dort einem Fremden ihre Unbeflecktheit schenkten, verdanken wir in erster Linie Herodot. Und dieser ist leider kein sehr zuverlässiger Zeitzeugen.
Im Band eines seines berühmten Historienbuchs schreibt Herodot im Absatz 199:
Dieser wahrhaftig schockierende Bericht über das mesopotamische „Ius primae noctis“ („Recht der ersten Nacht“) wurde von der griechischen Antike, wie auch viel später von dem modernen Europa, allzu gerne geglaubt. Und das hatte einen klaren Grund. Die Juden Altertums hatten mit den Babyloniern ein Hühnchen zu rupfen, war Mesopotamien eine wichtige Station ihrer Gefangenschaft. „Die Hure Babylon“ wurde schnell ein stehender Begriff westlich des Euphrat und fand auf diese Weise Einzug ins Alte Testament, wo es die Christen, stets bemüht, sich moralisch anderen gegenüber abzusetzen, allzu willig aufgriffen.
Für viele Archäologen und Anthropologen erschien die Idee der babylonischen Tempelprostitution erstmal nicht unplausibel, da hier die Rolle des namenlosen „Fremden“ rituell kontextualisiert wurde. Der Fremde war ein allegorisches Bild für den Gott, der beinahe in allen alten Religionen heimlich unter die Menschen geht und dort nicht selten seinen segensreichen Samen hinterlässt. Die Mythologie ist voll davon.
Und die mesopotamische Kunst war offensichtlich nicht arm und verlegen an sehr aussagekräftigen erotischen Motiven, die Geschlechtsverkehr und Fellatio zeigten. Dies war zwar eine extrem religiöse Gesellschaft. Aber vermutlich keine zugeknöpfte Religion, wie wir es in unserer Zivilisation gewohnt sind.
Hinzu kam die oft ungewöhnliche Bauweise der mesopotamischen Tempel, die so anders waren, als unsere heutigen Kirchen und Moscheen. Die Tempelgebäude besaßen oft die typischen phrasierten Grundrisse, welche auf diese Weise zahlreiche Kammern und Erker im Grundriss erschufen. Manch einem Sonntagsforscher erschien dies als ein recht schlüpfrige Verweis darauf, dass dies die Kämmerchen waren, in denen hunderte Tempelhuren auf den zahlenden Fremden warteten, der damit den allegorischen Dienst an der Göttin verrichtete und in seiner namenlosen Fremdheit selbst den Gott mimte.
Doch wir müssen bedenken, dass immer dann, wenn es zu schön erscheint, um wahr zu sein – es vermutlich nicht wahr ist.
Herodot – der Vater der Geschichtsschreibung?
Doch Herodots Glaubwürdigkeit wurde bereits in seiner eigenen Zeit immer wieder in Frage gestellt. Seine Bücher waren damals eine unterhaltsame Lektüre und sie sind es heute noch. Doch diese Aufzeichnungen entstanden im 5. Jahrhundert vor Christus, also über 3500 Jahre nach der Entstehung der sumerischen Stadtstaaten.
Der Vater der Geschichtsschreibung lebte zur Zeit der Perserkriege und vieles an jenem Ägypten und Mesopotamien, das er bereiste, befand sich in seiner Zeit bereits in Ruinen. Priester und Reiseführer waren stets gewillt ihm die aufregendsten Geschichten zu erzählen. Doch viele daran mochte Seemannsgarn gewesen sein.
Hinzu kommt, dass heute einige Forscher sogar Herodots Reisewut in Frage stellen und behaupten, seine berühmten Reisen nach Ägypten und Babylon hätten gar nicht stattgefunden und Herodot war lediglich ein fabulierender Stubenhocker, der niemals die Ägäis verlassen hatte.
Will Durant nimmt den Bericht von Herodot noch für bare Münze und schreibt in seinem Magnum opus „Kulturgeschichte der Menschheit„:
Herodot hat in einer Sache recht: Mylitta bezeichnet eine Spätform unserer Fruchtbarkeits- und Liebesgöttin hier, da der Name sich von Bellit ableitet, was wiederum eine spätbabylonische Göttin war und zugleich „Herrin“ bedeutet. Und dies wiederum entstammt dem „Ischtar Baaltis„, was so viel bedeutet wie „Ischtar Gemahlin Baals“. Baal ersetzte wohl im Verlauf der Jahrtausende Tammuz, als Inanna sich langsam in Ischtar verwandelte.
Dass es jedoch Versteigerungen von Jungfrauen im Tempel gab und die lüsternen Männer im Schatten der Macht um die jungen Priesterinnen buhlten, ist vermutlich der menschlichen Fantasie und Faszination geschuldet, die sich in den letzten 2500 Jahren kaum verändert hatte.
Was bleibt am Ende von all den schwülen alt-orientalischen Ausschweifungen? Nun – hier ist, was wir heute haben.
Die Vereinigung zwischen dem Priesterkönig und der Hohepriesterin in den Räumlichkeiten des Inanna- und später des Ischtar-Tempels haben wohl tatsächlich stattgefunden. Und gerade der „Iddin-Dagan A„, der Gesang der Inanna zum Neujahrsfest, der vermutlich von der Hohepriesterin vorgetragen wurde, ist nicht sparsam an eindeutigen Formulierungen:
Der andere Fakt ist wohl, dass in den mesopotamischen Stadtstaaten die Prostitution keine Seltenheit war, sondern eher einen recht alltäglichen Status besaß. An Dirnen mangelte es dort nicht und viele waren häufig Gefangene aus fernen Gegenden, die dieser einen Stadt im Krieg unterlagen. Oder sie entstammten der Unterschicht. Sie gingen ohne Schleier durch die Straßen, während die respektierten Ehefrauen ihr Gesicht bedeckt hielten.
Die assyrisch-babylonische Zeichenliste hat gleich mehrere Ausdrücke für Huren und Dirnen – vermutlich nach Stand und gewissen Kategorien. Und der Kodex Hammurabi reglementiert gesetzlich ihre Rolle in der Gesellschaft.
Doch eine so vollständige Verwachsung aus Prostitution und Tempelleben, welche aus den Häusern der Göttin letztendlich Bordelle machten, war möglicherweise mehr Herodots Kopfkino als eine Realität. Zumindest bis zu dem Grad, an dem junge Stadtfrauen sich freiwillig im Tempel melden, um dort ihre Jungfräulichkeit zu verschenken.
Allerdings darf man eins nicht übersehen: Tempelprostitution ist keine Erfindung und konnte durchaus nachgewiesen werden, – in allerlei Fruchtbarkeitskulten östlich Mesopotamiens und entlang Indiens Küste, bis hin in die Südsee. Es ist zwar ein seltenes Phänomen, aber eins, das im Schatten längst vergessener weiblichen Gottheiten stattfand, wie Aschtoret oder Aschera.
Und in dem 2000 Jahre alten indischen „Chaura panchasika“ schreibt der arme Chauras, dem Tode geweiht:
Es sollte nicht ignoriert werden, dass die Verbindung aus Kult und Sexualität, im Geiste einer spirituellen Erfahrung, eine Realität war – und somit nicht unbedingt vor Babylon halt machen würde. Zumal das sinnliche Element im mesopotamischen Mythos nie fehlte. Vielleicht waren dies auch die Überbleibsel viel älterer Kulte und Riten, deren Hintergründe wir nicht mehr kennen.
Denn einen Mangel an jungen Mädchen und Frauen werden diese oft so kriegerischen Gesellschaften nicht gekannt haben. Ihre Kunst besitzt auf jeden Fall keinen Mangel an erotischer und stark sexueller Thematik, häufig in einer Art und Weise, die „rituell“ anmutet.
Fazit
Es lässt sich mit einer gewissen Bestimmtheit sagen, dass alljährliche und an das Neujahrsfest gekoppelte Rituale zwischen dem Priesterkönig und der Hohepriesterin tatsächlich stattgefunden haben. Diese fanden auf den Dächern der Zikkurat-Bauwerke statt und waren mit großer Wahrscheinlichkeit tatsächlich sexuelle Akte – sicherlich ein Coitus. Somit ein eher zuversichtliches: „ja„.
Es spricht einiges dafür, dass im mesopotamischem Altertum immer wieder Tempelprostitution vorkam, zumal dieses Phänomen anderen Kulturen nachgesagt wird (und sich in rudimentärer Form in Indien bis in die Gegenwart erhalten hatte). Dieses Phänomen verdient somit eher ein unsicheres „vielleicht„.
Dass jedoch junge Mädchen in Tempel gingen, um ihre Jungfräulichkeit Fremden zu verkaufen und alle ehrbaren Frauen von Babylon irgendwann man in jungen Jahren als Dirnen Dienst taten, und gar auf diese Weise von Priesterkupplern versteigert wurden, ist mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Fantasie von Herodot zurückzuführen, und auch auf den Mist jener gewachsen, die ihm seinerzeit all diese „Fakten“ eingeflüstert haben. Das wäre also ein eher klares „nein„.
Doch all das kann nichts an der Feststellung ändern, dass weite Teile – gerade die sumerische Frühzeit – der mesopotamischen Geschichte durchaus noch im diffusen Nebel der Geschichte stehen. Wir wissen es also nicht mit Gewissheit.
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