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Erotikbegriffe N + O · was bedeuten sie für Vorlieben und Sexwünsche
Natursekt – als Natursekt wird der sexuell eingesetzte Urin bezeichnet. Manchmal wird auch der Anglizismus „Golden Shower“ (die goldene Dusche) verwendet. Zumeist handelt es sich dabei um Situationen bei denen die Frau die aktive („spendende“) einnimmt und der Mann die passive („empfangende“) Rolle, basierend auf der Häufigkeitsverteilung dieser Neigung zwischen Frauen und Männern. Es ist somit auch eine populäre Praxis des BDSM und hier vor allem Femdom.
Neunundsechzig – 69-Stellung bezeichnet eine sexuelle Position, bei der sich beide Partner gegenseitig oral befriedigen. Diese beliebte Praxis gibt es in allen Varianten, zwischen Mann-Frau, Mann-Mann, oder Frau-Frau. Eine Variante dieser Praxis findet „auf der Seite liegend“ statt, während eine andere Variante voraussetzt, das eine Person auf dem Rücken liegt, während die andere Person sich auf allen Vieren (jedoch um 180° gedreht) über ihr befindet.
Nudismus -(manchmal auch als FKK / Freikörperkultur bekannt) drückt das Bedürfnis aus, mit anderen Menschen nackt zu sein. Damit setzt es sich deutlich vom Exhibitionismus ab. Hinzu kommt, dass Nudismus zumeist keine sexuelle Konnotation besitzt und mehr einer gesellschaftlichen Kultur entspricht, in der seelenverwandte Menschen gemeinsam das Gefühl von unbekleideter Freiheit erfahren.
Nymphomanie – ist ein komplexer, und kulturhistorisch und psychologisch umstrittener Ausdruck. Vereinfacht gesagt, bezeichnet Nymphomanie den zwanghaften Drang einer Frau, unentwegt Sex zu haben, insbesondere in xenophilen Situationen mit fremden Männern. Hierbei finden Begegnungen zumeist auf der Basis von One Night Stand (ONS), oder unter sehr häufigem Partnerwechsel. Der Nymphomanie wird häufig nachgesagt, dass sie mit der Unfähigkeit der Frau einhergeht, einen -> Orgasmus zu erlangen, was die zwanghafte Triebjagd erklären soll. Doch das kann kaum als allgemeingültig angesehen werden. Ohnehin ist der Nymphomanie-Begriffes kulturhistorisch problematisch, da er seit dem 19. Jahrhundert stets auf alle Frauen angewendet wurde, die eine befreite Sexualität erleben wollten und nicht lediglich „eroberte Weibchen“ unter dem Willen eines Mannes waren. Somit zeichnete sich zügig eine etwas heuchlerische Verwendung dieses Begriffs, denn ein Sexualverhalten, das beim Mann die lobende Bezeichnung „Frauenheld“ nach sich zog, wurde bei Frauen als ein krankhaftes Verhalten gedeutet. Dies wird auch daran sichtbar, dass der männliche Gegenbegriff zu dieser Form von Suchtverhalten, die Satyriasis, sprachlich bei Weiten nicht so salonfähig wurde.
Objektivierung – Obwohl Objektivierung nicht zu den häufigsten Begriffen des BDSM gehört, ist das dahinter stehende Prinzip aus der Welt der Dominanz und Unterwerfung nicht wegzudenken. Ironischerweise stammt der Ausdruck aus dem Feminismus und geht mit der Kritik einher, dass der männliche Blick Frauen im Alltag versachlicht und mit übertriebenen äußeren Attributen versieht (Brüste, Haare, Hintern, etc.). Doch in der Welt des BDSM herrscht unter all den Sklaven, Dienerinnen und submissiven Zofen eine echte sexuelle Sehnsucht nach Versachlichung. Dabei lassen sich bei submissiven Menschen kaum Unterschiede zwischen Frauen und Männern feststellen. Für die meisten ist es eine erotische Verlockung, von dem dominanten Part auf ein Nutzobjekt reduziert zu werden. Hierbei gilt es als erstrebenswert, nur noch Gegenstand der Lust zu sein, oder sogar als ein lebendes Möbelstück zu dienen. Unter Männern sind auch Sehnsüchte verbreitet, auf eine lebendige Toilette (Natursekt, Kaviar) reduziert zu werden. Bei devoten Frauen ist die Objektivierung häufig ein Ausdruck von sexueller Unterwerfung, mit Grenzen zu Rape-Play. Aber letztendlich hat auch der durchaus bekannte Gangbang Wesenszüge einer Reduzierung auf ein sogenanntes „Fickobjekt“.
One Night Stand (ONS) – unter einem One Night Stand wird ein unverbindliches sexuelles Abenteuer verstanden, das sich nur auf eine einzige Begegnung „eine Nacht” beschränkt. One Night Stands sind ein häufiger Gegenstand des Fremdgehens.
Oralsex – bezeichnet sexuelle Tätigkeiten, bei denen mindestens ein Partner ausschließlich mit dem Mund aktiv ist. Zumeist findet dabei eine orale Stimulation eines Geschlechtsorgans statt. Klassische orale Praktiken beinhalten Fellatio, Cunnilingus und Neunundsechzig.
Orgasmus – der Orgasmus ist der in der Regel angestrebte Höhepunkt einer sexuellen Tätigkeit, entweder eines Geschlechtsverkehrs, von Oralsex, oder der Masturbation. Diese Empfindung stellt ein neurochemisches Lusterlebnis dar. In der Anthropologie wird angenommen, dass der Orgasmus ein evolutionärer Belohnungsmechanismus ist, der zu einer größeren Vermehrung einer Spezies beitragen kann.
Orgie – ist ein Begriff, der ursprünglich den alt-griechischen Mysterienritualen entsprang und im bereits in den Jahrhunderten des Römischen Imperiums zunehmend profanisiert wurde. So versteht man heute unter einer Orgie ein „sexuelles Gelage” mit mehreren Partnern und erotischen oder sexuellen Handlungen, die ohne ein näher festgelegtes Format stattfinden. Häufig wird behauptet, eine Orgie setzt voraus, dass mindestens 5 Teilnehmer dabei sind, da niedrigere Teilnehmerzahlen als Dreier, oder Quartett bezeichnet werden.
Outdoor – populärer Begriff, der erotische oder sexuelle Handlungen „im Freien” bezeichnet, also vorrangig außerhalb des häuslichen Bereichs. Dies kann Sex im Park, Wald oder auf einer Wiese bedeuten, doch im Kontext von BDSM auch verlassene Gebäude und Ruinen.