Mir war wieder etwas nach Schreiben und ich dachte dabei an einen Begriff, der mir im Verlauf der Jahre immer häufiger (sozusagen) im Schoß landete. Vermutlich wegen allgemein wachsender Popularität: Facesitting. Eine Praxis, die auf den ersten Blick wie ein perfekter Pfad zum Orgasmus aussieht. Deshalb wollte ich mal meine eigenen Erfahrungen mit dieser sexuellen Thematik beschreiben. Aber auch den Begriff ein wenig in seiner Aufspannung zwischen Realität und Pornographie ausarbeiten.
Ich kann ja grundsätzlich verstehen, weshalb so viele Männer von der Vision fasziniert sind, die Frau senke sich über ihrem Gesicht und presse ihre feuchte Möse gegen ihr Profil. Es ist symbolisch, es ist aufregend und es hat eine starke Top- und Bottom-Dynamik, was ja zunehmend populär wird. Allerdings zeigen dann erotische Fotos zu dieser Thematik oft dann Stellungen, die nicht wirklich sehr praktisch oder praktikabel sind. Zumindest wenn das Ziel nicht darin besteht, ein heißes Foto zu schießen, sondern einen heißen Orgasmus zu bekommen.
In gewisser Weise kann Facesitting zwei Dinge bedeuten, die durchaus ähnlich sind, aber nicht identisch. Unter Facesitting versteht man entweder eine spezielle Variante des Cunnilingus, bei dem der Mann allerdings auf dem Rücken liegt, während die Frau breitbeinig über seinen Gesicht hockt und auf diese Weise geleckt wird.
Facesitting kann aber auch bedeuten, dass eine Frau sich mit ihrer Muschi direkt über dem Gesicht eines Mannes absenkt und sozusagen rittlings auf seinem Mund und seiner Nase sitzt. Dies ist ausschließlich eine Technik, die nur im BDSM vorkommt.
Vorweg gesagt: die zunehmend populäre Cunnilingus-Variante von „Facesitting“ ist kein echtes „Sitzen“, weshalb der Ausdruck „Facesitting“ in der Tat etwas irreführend ist. Und zweitens – häufig hat die auch nichts mit Cunnilingus (Muschilecken) zu tun, da die auf dem Rücken liegende Person kaum zum Lecken kommt.
Der „Ritt“ zum Orgasmus
Was ist da also los? Es hat viel mit Winkeln und Effizienz zu tun. Derb aufs Gesicht setzen kann die Frau sich da kaum, da dem Mann schnell die Luft ausgehen würde. Und weil ein unmittelbares Aufeinanderpressen von Vulva und Gesicht kaum einen Spielraum übrig lässt, in dem schönes Muschilecken möglich wäre.
Das bedeutet also, dass die Frau sich gar nicht gemütlich auf ihre Fersen setzen kann, sondern eher in einer „schwebenden“ Position dicht über dem Gesicht des Mannes verbleiben muss. Was nach einer Minute kaum auszuhalten ist. Es ist eine tolle Art, die Oberschenkelmuskeln zu trainieren und etwas zu dehnen. Aber ich hatte schon erlebt, dass ich einen Krampf in der Fußsohle dabei bekam… (WTF?) Unterm Strich, es ist ziemlich unbequem. Deshalb führt es fast immer dazu, dass die Frau ihre sitz-artige Körperhaltung zügig aufgibt – und sich lieber mit beiden Händen vorne abstützt. Das aber sieht dann anatomisch nicht mehr nach Facesitting aus, sondern mehr wie eine Vorstufe zu 69.
Es ist oral – aber ist es lecken?
Natürlich wird eine Frau, die das Cunnilingus schätzt, dem Mann die Chance geben, in dieser Position ihre Labia und ihre Klitoris zu lecken. Aber auf der Suche nach einem effektiven Rhythmus wird sie vermutlich dazu übergehen, ihre Hüften aktiv kreisen zu lassen. Oder sie entsprechend auf und ab zu bewegen. Was dabei entsteht, hat allerdings dann wenig mit Cunnilingus zu tun. Es ist mehr ein aktives Reiben meiner Muschi und vor allem meiner Klit an der Nasenspitze des Partners – ob Mann oder Frau.
Spielen sich beide nach einer Weile ein (und „Weile“ kann schon auch mehrere Begegnungen bedeuten), lässt sich auf diese Weise eine effektive Methode finden, sehr schnell und sehr effektiv zum Orgasmus zu kommen. Mit einer Freundin hatte ich dies mehrere Wochen praktiziert, bis wir beide so gut eingespielt waren, dass wir uns gegenseitig innerhalb von 5-7 Minuten einen Orgasmus bescheren konnten. Für eine Klitoris ist das eine erstaunlich flotte Zeit.
Die Suche nach bequemer Position
Dennoch kann nichts darüber hinwegtäuschen, dass dies für die „reitende“ Frau eine begrenzt bequeme Position ist, die nicht mit dem klassischen Liegen auf dem Rücken konkurrieren kann. Der Vorzug vom Facesitting hat oft mehr damit zu tun, dass es sich kinky anfühlt, Und deshalb irgendwie besonders gut kickt. Aber am nächsten Tag könnte es durchaus etwas Muskelkater geben.
Grundsätzlich lässt sich die Ritt-Position variieren. Die etwas flexible Frau kann sich etwas nach hinten lehnen und ihre Handflächen gegen die eigenen Fersen aufstützen. Doch damit ist der Winkel ungünstig, denn die Klitoris berührt damit das Gesicht des Mannes kaum. Und so kann auf diese Weise höchstens eine sehr flinke und vor allem lange Zunge die Lustperle erreichen.
Und auch bei der vorgebeugten Haltung auf allen Vieren sind die Schulten des Mannes ein wenig im Weg. Das setzt schon voraus, dass die Frau flexible Hüften hat und gut ihre Oberschenkel spreizen kann.
Die bessere Blickrichtung
Allerdings sprechen wir die ganze Zeit von einer spezifischen Blickrichtung: Die „reitende“ Frau blickt der liegenden Person sozusagen auf die Füße. Die Dinge sehen viel besser aus, wenn die Reiterin sich andersrum platziert.
Denn hier ergeben sich einige positive Möglichkeiten. Zum einen kann gerade bei einem robusten Mann die Möglichkeit entstehen, den Po der Frau ein wenig auf dessen Brustkorb abzusetzen. Ungefähr auf der Höhe des Schlüsselbeins. Das schon die Beinmuskeln und erlaubt trotzdem eine effektive reibende Bewegung der nassen Mösen an seinem Mund. Vor allem am Kinn, aber häufig auch seiner Nasenspitze. Das ist eine Situation, bei der beide auf ihren Geschmack kommen können.
Die andere Sache besteht darin, dass in dieser Position die reitende Frau unmittelbar auf die Wand blickt und sich vermutlich nur eine Armlänge von der Wand entfernt befindet. Vielleicht sogar kürzer. Das erlaubt möglicherweise, dass sie sich mit den Handflächen gegen die Wand abstützt, was zu einem idealen Reibungswinkel für das Fötzchen führen kann.
Im Idealfall besitzt das Bett ein ordentliches Betthaupt oder ein ausgeprägtes Bettrückenteil, so dass die Frau sogar ihre Hände darauf legen kann, einem Geländer nicht unähnlich. Auf diese Weise kann in der Tat eine tolle Körperhaltung für Facesitting entstehen. Eben eine Position, die sich durchaus eine ganze Weile aushalten lässt!
Wenn die perfekte Position gefunden wird
Die Frau kann dann mit eigentlichen Erforschen dieser Stellung beginnen. Denn das ist ein wichtiger Punkt. So wie ein jedes menschliches Gesicht etwas anders beschaffen ist, so ist auch die Lustfähigkeit einer jeden Frau anders. Somit ist es eher schwierig, hier allgemeingültige Beschreibungen zu geben. Denn jede Frau wird ihren eigenen kleinen Facesitting-Pfad zum Orgasmus finden müssen.
Manche mögen es vielleicht mehr, passiv zu genießen, dem Mann genug Spielraum zu geben, mit seiner Zungenspitze die Klit zu stimulieren, aber auch in die Spalte einzudringen. Ich dagegen übernehme lieber die etwas aktive Rolle und beginne sanft meinen Kitzler an der Nasenspitze des Mannes zu reiben.
Allerdings hatte ich bei einem männlichen Liebhaber herausgefunden (und das ist nun etwas, das eine weibliche Partnerin nicht bieten kann), dass es mir sehr gefiel, meine Muschi sanft gegen sein unrasiertes Kinn zu reiben. Das war dann kein Bart, sondern ein 2-3 Tage altes Gestrüpp – also mehr ein sanftes Reibeisen. Das tat gut und ich hatte auf diese Weise auch einen Orgasmus erreicht – aber es setzt voraus, dass die Bewegungen sachte und sanft sind. Sonst hat man späte nur eine rote, wundgeriebene Mumu.
Doch ich schätze am Häufigsten strebe ich das flotte, aber fast beiläufige Streifen meiner Klit an der Nasenspitze des Mannes. Und das ist dann eine Praxis, die dem Mann leider wenig zu tun gibt. Die meisten Männer versuchen dabei dennoch mit der Zungenspitze ein wenig die zuckende und kreisende Pussy zu erwischen. Aber nur nur mit begrenztem Erfolg.
Wir sollten uns aber auch in Gedächtnis rufen, dass die männliche Lust am Facesitting zumeist auch ein Ausdruck einer gewissen Submissivität gegenüber der Frau ist. Somit sollte die Frau dabei kein schlechtes Gewissen haben. Der Mann sollte gefälligst stillhalten und sein Profil zur Verfügung stellen.
Der anale Aspekt
Und ebenfalls nicht vergessen sollten wir, dass diese Blickrichtung zur Folge hat, dass der Mund und die Zunge des Mannes unweigerlich mit dem Hintertürchen in Berührung kommen (Stichwort Analingus). Dies ist also eine Sache, die vielleicht vorher abgesprochen werden sollte – ob er das überhaupt mag. Ebenso sind hygienische Aspekte hierbei zu berücksichtigen.
Alles in allem: in der Facesitting-Position gut und stark zu kommen, ist durchaus keine große Kunst. Aber es kann nicht schaden, wenn es etwas ist, das zwei Menschen erst dann in Angriff nehmen, wenn sie sich etwas kennen. Und somit vielleicht bereit sind, eine Weile daran zu arbeiten.
Atemnot – Strafe oder Belohnung?
Kommen wir damit zu der zweiten Art, Facesitting zu praktizieren und der eigentlich Art, auf einem Gesicht zu sitzen. Diese Praxis des BDSM zielt wenig darauf ab, dass die Frau auf diese Art und Weise einen Orgasmus erlangt. Obwohl natürlich diese Methode jederzeit in die vorangehend geschilderte überleiten kann.
Hier jedoch setzt sich die Frau ordentlich rittlings auf das Profil der submissiven Person (ob nun Sklave oder Sklavin) und verschließt damit sofort ihre Atemwege. Das klappt übrigens nicht immer. Gesichter und Schöße können anatomisch tatsächlich so verschieden sein, dass die unten liegende Person immer noch ein wenig atmen kann.
Die naheliegende Frage lautet – warum denn so etwas überhaupt tun? Nun, ich kann das nur begrenzt beantworten, da ich solche Dinge nicht praktiziere. Aber Asphyxiophilie, oder Atemkontrolle, ist durchaus eine Praxis des BDSM. Und denkt man so darüber nach, wird deutlich, dass dies schon auch ein wenig Sinn ergibt. Die Herrin entzieht dem Sklaven den Sauerstoff – und das ist durchaus ein starker Ausdruck von Dominanz, Kontrolle und Steuerung. Natürlich muss diese Frau nach einer Weile zügig ihre werten Hüften anheben, um dem Sklaven einen Schluck Luft zu gönnen.
Und sicherlich spielt dabei eine Rolle, dass eine Unterversorgung mit Sauerstoff kurzzeitig rauschartige Gefühle auslöst. Aber dies bewirkt auch eine verstärkte Ausschüttung von Adrenalin. Für den Sklaven kann sich das also sehr aufregend, da bedrohlich anfühlen.
Aber schon meine Wortwahl macht deutlich, dass ich da eher nüchtern über Vorgänge berichtet, mit denen ich keine eigene Erfahrung verbindet.
Ich kann aber sehr gut verstehen, weshalb diese gesamte Körperhaltung zweier Menschen so wunderbar die Dominanz und die Unterwerfung zum Ausdruck bringen.
Die Sekt-Andockstelle
Und bevor ich es vergesse – diese Art von „engem Facesitting“ ist natürlich auch für eine andere Praxis geeignet, die aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls zum BDSM gezählt werden kann. Es ist eine hervorragende Methode, um den Natursekt der Dame in den Mund des Mannes zu transportieren. Direkt und vor allem intensiv.
Das ist wiederum etwas, das ich durchaus auf diese Weise probiert habe. Und auch ein echter Natursekt-Enthusiast hat dabei gewisse Mühen, schnell genug zu schlucken. Also ohne dass seine Mundhöhle überläuft und eine Sauerei im Bett veranstaltet. Aber ich gebe zu, es ist ein aufregendes, befreiendes Gefühl.
Und es fühlt sich wie eine besondere Form der Verehrung an. Denn nur selten steht so ein Mann wahllos auf „Pisse“. Das muss klar sein. Die Lust entsteht dabei aus der Verehrung einer bestimmten Person.
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