Die Ärgernisse eines masochistischen Mannes

Eine Herrin finden – für viele Sklaven ein mühsames Unterfangen und eine Reise, die nicht arm an Enttäuschungen sein kann. Hier kotzt sich ein Sub gehörig aus.

Das Leben eines Sklaven ist mühsam. Und damit meine ich nicht, dass ein Sub die Härten seiner Lady erdulden muss. Nein, die Mühe besteht darin, überhaupt eine Lady zu finden. Hierbei scheinen doch Enttäuschungen vorprogrammiert zu sein. Ich lese oft, dass dominante Frauen sich darüber beklagen, wie schlecht das allgemeine „Sklavenmaterial“ ist und wie irrig die männliche Annahme ist, dass eine Herrin sich in einschlägigen Foren nur zu bedienen braucht, da schließlich da Geschlechterverhältnis so ungleich sei. In Wirklichkeit sei 90% davon nur Fallobst.

Und das mag alles sein – doch als suchende Sub habe ich es da noch deutlich schlechter. Alles, das einer Herrin bei der ganzen Prozedur aufstößt, besteht darin, dass ihr ständig Emails unterkommen, die vermuten lassen, von einem Pavian geschrieben worden zu sein. Das ist bedauerlich, aber irgendwie auch recht kleinlich.

In meiner Welt muss ich ständig auf der Hut sein, nicht übers Ohr gehauen zu werden. Manch eine Dame, die sich auf eine Kontaktanzeige antwortet, gibt sich eine ganze Weile entgegenkommend. Ich habe mit ihr sogar telefoniert, mich von ihrer reizenden, rauen Stimme überzeugt, die perfekt für das Aussprechen von Befehlen erscheint. Doch wenn es dann auf das Thema einer Kennenlernbegegnung kommt, kommen die restlichen Informationen an die Oberfläche. Das Herumsitzen in Restaurants interessiere sie nicht – sie wisse schließlich, was sie will. So würde sie es vorziehen, wenn ich sie einfach besuche. Doch sie mag keine schäbigen, geizigen Charaktere. Ein anständiges Geschenk darf es gerne sein und es sollte mehr als hundert Euro wert sein. Und bei Folgetreffen sollte ich es mir angewöhnen, meinen Stil mit einem netten Geldumschlag unter Beweis zu stellen.

Ach so – denke ich mir – natürlich enttäuscht. Das hätte sie natürlich gleich sagen müssen, nicht erst fünf Mails und zwei Telefonate später. Hätte ich zu einer Hobbyhure mit Peitsche gewollt, ich hätte mir binnen zehn Minuten eine im Internet aussuchen können.

In unterschiedlichen Varianten geschehen solche Dinge immer wieder. Mal heißt es: „Damit du mich erstmal richtig gut kennen lernen kannst, möchte ich dir eine DVD von mir senden. Da ich aber viel Zeit und Geld in die Herstellung gesteckt habe, muss ich da einen Unkostenbeitrag in Höhe von 50 Euro verlangen.“ Ach wirklich? Wird das dann der teuerste Soft-Porno aller Zeiten? Oder werde ich ewig auf die Ankunft der DVD warten?

Da heißt es immer, wir Männer würden uns bei diesem ganzen Kontaktgetue unentwegt wie „Spermien“ benehmen und jede Frau, die sich sexuell ausleben möchte, allein durch unsere Anzahl schnell befremden. Und das ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Aber Frauen nehmen wenig Anteil an der Tatsache, dass in ihren Reihen so viele faule Äpfel stecken, die einfach nur abzocken wollen.

Und manchmal ist man mürbe genug, um sich darauf beinahe einzulassen. Vielleicht ist es das einzige, was mir zusteht – bezahlte Studios mit einer monotonen Matrone, die es sich verbietet, angefasst zu werden.

Es kann sein, dass das der Preis ist, den wir Männer zahlen müssen – nachdem wir paar tausend Jahre Frauen bei jeder nur erdenklichen Gelegenheit gesagt haben, sie seien Wesen zweiter Klasse und sollten besser das Maul halten. Vielleicht verdienen wir es nicht anders. Aber es fühlt sich verdammt ungerecht an. Ich habe schon immer Frauen verehrt und nie Schlechtes über sie gedacht. Das ist also, was man als „Kollektivschuld“ bezeichnet.

Sklave Ralf (mit Erlaubnis von Mistress Toxic)

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  1. Ach ich wünschte, dass das mein Mann wäre und mich so nutzt wie ich es brauche. Dreamlife