Diese Geschichte ereignete sich vor langer Zeit . Die meisten Leser dürften damals noch gar nicht geboren sein. Ich befand mich auf einer Geschäftsreise von Jordanien nach Syrien und machte Zwischenstation in dem Grenzort namens Khirbet Awwad, der sich auf der syrischen Seite befand und fünfzig Meter von der Grenze entfernt war. Ein Hotel gab es dort damals nicht und die Ortschaft war kaum mehr als ein verschlafenes Nest.
Mein Fahrer und regionaler Baedeker Rashid organisierte mir eine Übernachtung in dem Haus des Ortsvorstehers, der es sich nicht nehmen ließ, uns gutgelaunt zu bewirten. Er war ein jovialer Mann, der ein wenig Englisch sprach, aber zumeist nach zwei drei Sätzen auf Rashid als Übersetzter zurückgriff. Der Abend fand in einer einer heiteren Atmosphäre statt, wie es im Orient nicht selten ist. Irgendwann gesellten sich zwei Männer dazu, von denen der eine ein regionales Saiteninstrument spielte, während der andere sehr gekonnt mit den Fingerspitzen auf eine schmale Trommel schlug.
Wie ich im Verlauf des Abendessens feststellte, hatte der etwas korpulente Mann zwei Ehefrauen. Die eine hieß Asherah und war vermutlich fünfundvierzig Jahre alt, während die zweite mit dreiundzwanzig Jahren deutlich jünger war, und den Namen Samira trug. Dies bekam ich nur deshalb mit, weil es in der herzlichen Konversation aufgekommen war. Zu sehen bekam ich von ihnen erwartungsgemäß nichts. Beim Essen waren sie nicht anwesend und das hatte ich auch nicht erwartet. Es wäre undenkbar gewesen.
Erst als sich das Abendessen zum Ende neigte, erkannte ich zwei undeutliche Schemen hinter einem einem großen Wandschirm, über dem ein großes, hauchdünnes Tuch gespannt war. Ihre Silhouetten waren dunkel. Beide Frauen waren offensichtlich vermummt. Ich vermutete, dass sie es waren, die das Essen zubereitet hatten und sich nun heimlich überzeugen wollten, ob es uns schmeckte.
Alkohol gab es hier natürlich keinen. Das verbot der Prophet. Doch der Ortsvorsteher bestand darauf, dass ich mit ihm etwas Tabak rauchte, was ich zwar gerne tat, doch dabei unentwegt mit den zufallenden Augen zu kämpfen hatte. Rashid rettete mich jedoch alsbald und vermittelte dem Ortsvorsteher, dass es nun an der Zeit für uns sei, zu schlafen.
So zeigte man mir mein Zimmer im ersten Stockwerk. Es war ein schlichter Raum, zwar verputzt, doch mit uralten zerfetzten Spinnweben in den Hausecken. In der Mitte des Zimmers lag eine Matratze mit bunten, bestickten Decken darauf. Neben dem Eingang stand ein kunstvoller kleiner Holztisch, mit einem großen Metallbecken, in das der Diener noch schnell frisches Wasser aus einer großen Karaffe eingoss. Draußen vor dem glaslosen Fenster, das mit einem dunkelgrünen Vorhang verdeckt war, gaben sich die Grillen ein Stelldichein und von den vier oder fünf Zelten, die ich beim Betreten des Dorfes gesehen hatte, drang Musik und Gelächter zu mir. In weiter Ferne erklangen Schüsse, doch sie fühlten sich nicht wie eine Kriegshandlung oder wie ein Angriff an. Viel wahrscheinlicher war, dass sie in einem Augenblick der Euphorie gen Himmel abgefeuert wurden. Etwas, das hier üblich war.
So zog ich den Vorhang beiseite, blickte eine Weile in die orientalische Nacht hinaus und rauchte eine Zigarette. Dann entkleidete ich mich, wusch mich und legte mich auf die Lagerstätte.
Rashid schlief im Wagen. Das Auto war sein wichtigster Besitz und eine Quelle seines Einkommens. Hier im Grenzgebiet ließ er den Wagen nur ungern aus den Augen. Er tat mir ein wenig Leid, aber ich hatte stets die Möglichkeit, am Ende dieser Reise mein Mitgefühl durch ein entsprechendes Bakschisch zum Ausdruck zu bringen. Mit diesen Gedanken schlief ich zügig ein.
Ich zuckte zusammen, als ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Benommen orientierte ich mich. Der Mond warf sein blasses Licht in das karge Zimmer. Dicht neben meinem Schlafplatz, auf der Höhe meines Brustkorbs, saß eine dunkle Gestalt.
„Ich bin Asherah“, erklärte sie auf Englisch.
Ich wollte mit gedämpfter Stimme protestieren, gewahr dessen, dass solch eine Störung nicht gerade die hiesigen, äußerst respektvollen Gepflogenheiten spiegelte. Die Gestalt ergriff den Saum des Hidschāb, der ihr ganzes Gesicht verdeckte, und begann das Tuch zu entfalten, bis ihr Kopf zum Vorschein kam.
Der Mond draußen war fast voll und so spendete er genug Licht, um die Gesichtszüge dieser Frau zu erkennen. Ihr dunkles Haar war ungebunden und fiel nun lose auf die Schultern. Sie sah älter als fünfundvierzig Jahre aus. Vielleicht hatte der Ortsvorsteher bei ihrem Alter feflunkert. Doch viel wahrscheinlicher war, dass ihre Haut die gleißende Sonne über diesem Land bezeugte. Aber sie besaß auch eine Schönheit, welche zwar von dem frühen Altern diese Menschen angegriffen war, doch nicht gänzlich ihre angeborene Strahlkraft verloren hatte. Sie neigte sich langsam vor. Das Mondlicht glitzerte auf ihrer Stirn und ihren Wangen.
„Ich habe Englisch in Sheffield gelernt“, flüsterte sie leise. „Mein Vater arbeitete dort in einer Waffenfabrik.“
„War das im Krieg?“, antwortete ich, fast unhörbar. Sie nickte leise.
„In Khirbet Awwad kann ich leider kein Englisch praktiziren. Niemand versteht es hier. Aber ich lehre es Samira.“
Ich richtete mich ein wenig auf, während ich leicht beschämt die dünne Bettdecke an meine Brust zog. Es war ein wenig albern, beinahe so, als wäre ich ein schüchternes Mädchen. Ich glaubte sogar, darüber einen Anflug von amüsiertem Lächeln auf ihren Lippen zu erkennen.
„Du hast mich geweckt, damit wir Konversation betreiben können?“, brummte ich leise und rieb mir die verschlafenen Augen. Ich griff nach meiner Armbanduhr, die neben der Matratze lag und hielt das Ziffernblatt ganz nah an mein Auge. Es war kurz nach eins.
Dies war keine ungefährliche Situation. Hier, in dieser Gegend, konnte uns diese Begegnung beide das Leben kosten, falls jemand diesen Sachverhalt in den falschen Hals kriegte. Was wollte sie nur in meinem Zimmer?
„Ich habe deiner Unterhaltung mit meinem Mann zugehört“, erklärte sie. „Ich habe verstanden, dass du Verträge abschließt und Männer des Geldes vertrittst.“
„Men of money“, hatte sie gesagt. Das war nicht falsch. Hatte sie irgendwo in London ein Aktienportfolio, das sie mir heimlich anvertrauen wollte? Doch ich hätte gar nicht falscher liegen können.
„Das bedeutet, dass du schweigen kannst“, fuhr Asherah fort. „Mächtige Männer vertrauen dir.“
„Diskretion und bedingungslose Verschwiegenheit sind in meinem Geschäft unumgänglich“, erklärte ich stolz.
„Du bist ein Mann, der die Zunge …“, sie deutete dabei auf ihre eigene Zunge, „… hinter den Zähnen halten kann.“
Ich verstand schon, was sie mir sagen wollte.
„Ich kann schon ein Geheimnis bewahren“, pflichtete ich ihr bei.
„Es wäre etwas mehr, als nur ein Geheimnis“, flüsterte Asherah.
Ohne sich umzusehen, machte sie plötzlich eine auffordernde Bewegung. Ich erschrak, als sich hinter ihr eine weitere dunkle Silhouette in Bewegung setzte. Wir waren die ganze Zeit nicht allein gewesen! Doch die andere Gestalt hatte hinter einige Meter hinter ihr gehockt, jenseits des Lichtkegels, den der Mond durch das offene Fenster bildete.
Als auch die andere Gestalt sich zu uns gesellte, war ich mir gewiss, dass sie die andere Ehefrau ist. Die junge Samira. Sie schwieg und machte auch keine Anstalten ihren Niqab zu lüften.
„Unser Ehemann“, erklärte Asherah, „wünscht sich ein Kind von Samira. Einen Sohn. Ich habe ihm bereits zwei Töchter geboren, doch nun bin ich zu alt, um ihm einen weiteren Nachkommen zu schenken. Alles Hoffnung ruht auf Samira.“
Ich schwieg. Die Richtung dieser Unterhaltung erschloss sich mir überhaupt nicht. Aber ich war auch sehr müde und sichtlich verschlafen.
„Samira war schon beim Arzt in der Stadt und sie ist gesund. Ihr Becken ist …“ Sie schien eine Weile nach dem passenden Wort zu suchen. Plötzlich flüsterte Samira fast unhörbar etwas auf Arabisch und Asherah griff es auf. „Gebärfreudig.“
„Und was ist nun das Problem?“, wandte ich ein.
„Das Problem ist unser Ehemann“, flüsterte Asherah. „Auch der Arzt sagt es, doch niemand möchte es ihm mitteilen.“
„Ich habe leider kein Medikament, das gegen dieses Gebrechen hilft“, sagte ich – an diesem Punkt sichtlich begriffsstutzig.
„Du bist ein Mann, der dunkel genug ist.“
Dunkel genug. Meinte sie meine Hautfarbe? Ich war heller, als diese Menschen, doch nicht viel. Meine Vorfahren stammten aus Zypern und das war von hier gar nicht so weit. Meine Familie lebte seit dem Ersten Weltkrieg in Deutschland, während meine Eltern den Zweiten Weltkrieg in Spanien überstanden hatten, wo ich geboren wurde. Gerade in Bayern hielten mich die meisten aber für einen Südtiroler und in der Hauptschule bekam ich von meinen Mitschülern den Spitznamen Hadschi Halef. Nicht sehr originell, aber ich trug es mit gewissem Stolz.
Plötzlich fiel der Groschen bei meinem offensichtlich langsamen Gemüt.
„Ihr meint doch nicht, dass ich …“ Ich deutete auf Samira. „… und sie…“
„Du wirst morgen weg sein, wie ein Dschinn, der in Erscheinung trat und wieder verschwunden ist.
Ein Dschinn… Ich brauchte eher einen Gin, aber das gab es hier weit und breit nicht. Immerhin war ich unbesorgt, bezüglich der Qualität meiner Spermien.
Diese zwei Frauen faszinierten mich. Es war eine dieser Gelegenheiten, denen sich zu entziehen zwar der Anstand gebot, doch ich hatte stets geglaubt, dass es wichtig ist, die Welt zu erleben und zu genießen. Während später genug Zeit für Reue sein würde.
„Wie soll es geschehen?“
Asherah legte die Hand auf meine Schulter. Ich sah die komplexen Hennazeichnungen auf der Oberseite ihrer langen Finger.
„Lege dich einfach hin“, gebot sie mir. „Doch sei bitte leise.“
Ich sank zurück auf meine Matratze. In der Ferne erklang ein Goldschakal.
Asherah zog den dunklen Ärmel ihres Kleides hoch, über den Ellbogen hinaus. Dann griff sie nach dem Saum meiner Decke und zog ihn beiseite.
Sie legte die Hand auf meine Unterhose, direkt auf meine Weichteile, beinahe so, als würde sie prüfen, womit sie es zu tun hatte. Bei mir regte sich da schnell etwas. Ich war schon eine ganze Weile in einer Region unterwegs, in der mir Frauen nicht gerade häufig über den Weg liefen. Zumindest nicht solche, die mein Bett im Hotelzimmer teilen würden.
Asherah griff nach meiner Unterhose und zog sie gekonnt ab. Samira nutzte diesen Augenblick und robbte um meine Matratze herum, so dass sie nun zu meiner linken Hand saß, während Asherah weiterhin auf meiner rechten Seite weilte. Bevor ich mich umsah, hatte Asherah meinen Schwanz gepackt. Sie rieb und masturbierte ihn sanft, darüber erfreut, dass er vor ihren Augen wuchs und wuchs.
Als mein Glied schön hart geworden war, begann sie ihn gekonnt zu massieren. Ein Teil von mir wollte diese Frauen berühren, mit den Fingerspitzen über ihre nackten Körper streifen – doch es war mir nicht vergönnt. So krallten sich meine beiden Hände einfach in den Rand der alten Matratze.
Mein Penis war nun hart und sehr erregt. Ich verhielt mich leise, doch mein Atem sprach dennoch eine deutliche Sprache.
Asherah sagte nun etwas kurzes auf Arabisch. Es waren kaum mehr als zwei Silben und klang beinahe wie ein Befehl. Samira rollte hastig ihr dunkles Kleid hoch, so dass sie mühelos mit einem Bein über meine Hüften steigen konnte. Nun schwebte sie über mir, gestützt auf ihren Knien, während sich ihre beiden Hände gegen meine nackte Brust abstützten.
Ich spürte, wie Asherah meinen Schwanz bei Samira einführte, während diese langsam ihre Hüften sank. Ein Seufzer entglitt mir in dieser wundervollen Vereinigung. Doch auch Samira konnte ein leises Stöhnen nicht unterdrücken. Sie bleib für mich eine gesichtslose Erscheinung. Ihr Gesicht war verborgen hinter dem Niqab, während ihre enge Lustspalte fest meine Schwanzwurzel umschloss. Ihre Hüften beschrieben eine sanfte, aber deutliche Bewegung. Kreisförmig und unaufgeregt.
Sie hatten Grund, nicht in geräuschvolle Hektik zu verfallen. Und für mich gab es keinen Grund, mich zurückzuhalten und irgendwelche klischeehaften männlichen Ideale zu verteidigen. So entspannte ich mich lieber, genoss diese wundervollen dreißig, vielleicht vierzig Sekunden, bis der Höhepunkt mich ergriff und ich zu ejakulieren begann. Hierbei griffen meine Hände unkontrolliert nach Samiras bekleideten Hüften. Ich spürte ihren jungen schlanken Körper unter all den leise raschelnden Stofffalten, fühlte ihre gierige junge Fotze meinen Saft aussaugen.
Und dann war es vorbei. Sie verharrte noch eine Weile in dieser Position, leicht vorgebeugt. Ihre Augen glänzten im Mondlicht. Ich hörte gedämpft ihren Atem hinter dem Niqab.
Dann schwang sie wieder ihr Bein über meinen Unterkörper. Ich stöhnte unterdrückt, während mein noch immer pulsierender Schwanz aus ihre Spalte hinausglitt. Samira zog sich fast geräuschlos zurück in den Schatten, aus dem sie gekommen war.
Auch Asherah sagte keine Worte des Abschieds. Doch sie neigte sich über mich und küsste mich kurz und sanft auf die Lippen. Dann schob sie den Hidschāb über ihren Kopf und verschwand in derselben Richtung, wie ihre jüngere Mit-Ehefrau. Ich hörte, dass sie leise die Tür betätigten und dann waren sie verschwunden.
Danach lag ich nur da, in einer typischen Anwandlung der post-orgasmischen Benommenheit, verstärkt durch die subtropische Sommerhitze. Ich fühlte mich, als würde ich morgen früh aufwachen und gewiss darüber sein, dass das alles nur ein seltsamer, exotischer Traum war. Das Wunschdenken des Deutschen, das sich in seinen Träumen niederschlug. Dann spürte ich den Stich eines Mosquitos auf meinem Oberschenkel.
Ich klatschte nach ihm, ohne jemals zu erfahren, ob ich ihn erwischt hatte. So wie ich niemals erfahren würde, ob Samira durch mich in ihre gesegneten Umstände kam.
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