Damenkränzchen in Kitzingen – 3a – Eine schmerzhafte Eröffnung

Falls du die vorangegangenen Ereignisse noch nicht gelesen hast, solltest du vielleicht erst dort anfangen:

1 – Wie ich Gerda kennenlernte

2 – Gerontophile Rhapsodie

Mein Wochenende mit Gerda hatte sich wundervoll gestaltet. Am Samstag hatte sich das etwas kühle Wetter gebessert, so dass wir sogar einmal kurz rausfuhren, um im Klosterforst einen kleinen Spaziergang zu machen und auch mal etwas frische Luft zu schnappen. Gerda konnte keinen langen Märsche absolvieren, doch sie hing sich bei mir ein und wir genossen die Ruhe und die tolle Waldatmosphäre. Es war ein herrliches Wochenende mit einer wundervollen Frau. Ich muss gestehen, es brannte mich in den Fingern, mehr über das erwähnte Damenkränzchen zu erfahren, von der Gerda am Vortag gesprochen hatte. Doch ich wollte nicht neugierig und aufdringlich erscheinen.

So sprachen wir mehr über uns. Ich erfuhr viel aus Gerdas Leben, über ihre Kindheit in Regensburg, die unmittelbare Nachkriegszeit und wie es war, als sie das erste mal Sex hatte. Einer der Vorteile von Freundschaften mit älteren Damen besteht darin, dass sie so viel erlebt haben, dass ihnen selten der Gesprächsstoff ausgeht. Es waren schöne Geschichten dabei und es waren traurige Geschichten dabei.

Am Nachmittag nach dem Essen setzen wir uns nochmal aufs Sofa, tranken einen Schwarztee mit Milch und plauderten eine Weile weiter. Ich wusste, dass dies möglicherweise das letzte mal war, dass ich als angezogener Gast hier saß. Wir hatten bereits vereinbart, dass meine zukünftigen Besuche einem gewissen Regelwerk unterworfen sein würden.

Nun kam Gerda endlich auf jenes Thema, das mir so auf der Seele lag.

„Ihre Namen sind Heidi und Anna-Maria“, erklärte sie mir. „Wir sind schon seit den 90er-Jahren befreundet. Ich hatte noch ihre Ehemänner gekannt. Der eine ist dann davon gelaufen und hatte eine ziemlich hässliche Scheidung verursacht. Der andere – der von Anna-Maria – ist leider etwas jung an der Krankheit verstorben. Das war eine schlimme Zeit für Ama. Aber wir haben ihr beigestanden und es hat uns sichtlich noch mehr zusammengeschweißt.“

Sie nahm die weißblaue Kanne vom Tisch und goss mir etwas Tee nach.

„Na, Heidi und Anna-Maria hat es etwas mehr zusammengeschweißt.“ Sie gluckste etwas. Es war seltsam, sie dabei zu beobachten. Für einen Augenblick konnte ich mir durch diese Augen und dieses Lächeln hindurch, das etwas freche, selbstbewusste Mädchen vorstellen, das sie fast 60 Jahre zuvor mal gewesen war. Fast war sie sichtbar für mich.

„Ich hab damals nicht wenig gestaunt“, fuhr sie fort. „Sie haben mir erzählt, sie würden jetzt zusammenziehen. So als Wohngemeinschaft, meinte ich. Nein, scho a weng mehr, hat’s geheißen. Da habe ich ganz schöne Augen gemacht. Wirklich? Ihr zwei seid’s jetzt Lesben? Aber weißt du was? Die leben jetzt seit fast zwanzig Jahren zusammen. Zwei ältere Damen, die sich gefunden haben. Aber lesbisch würde ich das nicht nennen. Also, die machen schon auch Liebe miteinander, so ist es nicht. Irgendwann als wir dann nach Renates Tod hier gesessen haben und ein wenig ins Fabulieren kamen, haben sie dann beide zugegeben, dass eana der Schwanz doch auch a bisserl fehlt. Aber so auf das Männergehabe und so, da hatten sie keine Lust mehr darauf. Da sagte ich damals, wisst ihr was, die Renate hatte da eine Lösung dafür. Und so irgendwie entstand die Idee.“

Zu behaupten, ich wäre fasziniert und verzaubert gewesen, hätte man als die Untertreibung des Jahrhunderts bezeichnen können. Von einem Damenkränzchen eingeladen zu werden, war schon immer der höchste Traum gewesen. Sozusagen der Mount Everest meiner stärksten Neigung. Manche Männer träumen von einem Dreier, andere träumen davon mit Mutter und Tochter zu schlafen. Bei mir war es genau DAS hier. Es war fast unfassbar.

„Und wie oft habt ihr das bereits gemacht?“

„Bis jetzt zweimal“, berichtete Gerda. Sie lehnte sich entspannt nach hinten und schlug die Beine übereinander. „Dein Vorgänger war zwar ein sehr hingebungsvoller Kavalier, der sich schön verausgabte, doch mit der Wahrheit nahm er es nicht ganz so genau. So war er offensichtlich verheiratet und nach seinem zweiten Auftritt hier zuhause aufgeflogen. Ich hatte plötzlich eines Tages eine kreischende junge Frau am Telefon, die mir drohte. Da wusste ich, dass ich so einen Fehler nicht nochmal machen würde.“

Mein Atem stockte ein wenig. Ja, sie hatte „Vorgänger“ gesagt. In ihren Augen war ich bereits verbucht. Plötzlich schmiegte sie sich etwas an mich. Fast fiel mir die zierliche Teetasse aus der Hand. Ihre Hand rutschte in meinen Schritt. Ihre schlanken Finger öffneten gekonnt den Reisverschluss. Sie nahm meinen Schwanz heraus, der von ihrer Erzählung bereits recht hart war und massierte ihn fast beiläufig, während sie weitersprach.

„Für Heidi und Anna-Maria war so ein devoter Diener etwas ganz Neues. Aber sie sind dabei schnell auf den Geschmack gekommen. Mir ist halt wichtig, dass du sie ein wenig auf den Händen trägst. Es ist meine Verantwortung, den Diener für ein Treffen zu finden. Und sie sind meine besten Freundinnen. Somit möchte ich, dass du ganz für sie da bist und ihnen alle Wünsche nach bestem Können erfüllst.“ Ihre erfahrene Hand glitt sanft entlang meiner prallen Glieds, während sie mir leise ins Ohr flüsterte und ich ihren Atem an meinem Ohrläppchen spürte. „Wirst du das tun, ja? Zeigst du ihnen deine Verehrung? Deine Zuneigung?“

„Ja“, hauchte ich aus. „Ja, ich verspreche es.“

Einige Minuten später quoll mein Saft über ihre Hand und sie küsste mich auf die Wange, während sie ein Papiertaschentuch aus dem Karton riss.

Mit diesen aufgewühlten Gefühlen fuhr ich dann nach Hause. Ich wusste nicht, wann es passieren würde. Gerda meinte, vielleicht in vier oder fünf Wochen. Ich nahm mir vor, bis dahin alles Libido der Welt in mir aufzustauen, der ich fähig war. Jegliche Selbstbefriedigung hatte ich mir bis dahin bei Todesstrafe verboten. Ich wusste doch genau, was los war. Sollte sich der Nachmittag gut gestalten, würde das der wichtigste erotische Augenblick meines gesamten Lebens sein. Nur ein arroganter, bekloppter Narr würde das auf die leichte Schulter nehmen.

Und dann schließlich klingelte das Telefon und ich hörte Gerdas leise Stimme am anderen Ende. Sie schlug mir ein Datum vor – es war nur zehn Tage in der Zukunft. Doch nachdem ich mich bereits zwei Wochen keusch hielt, erschien es mir wie eine Ewigkeit. Ich sollte am besagten Sonntag zu ihr nach Kitzingen rausfahren und um 14 Uhr da sein. Die Freundinnen würden um 15 Uhr eintreffen. Der gemütliche Nachmittag dauere da im Schnitt bis 18 oder 19 Uhr.

„Wir sind schon ein wenig zu alt, um Nachteulen zu sein“, hörte ich Gerda sagen, während sich meine Gedanken wieder vor Aufregung etwas überschlugen.

Am Samstag Vormittag ging ich nochmal zum Friseur. Zuhause rasierte ich dann meinen gesamten Körper, bis auf meine Augenbrauen. Ich beseitigte Nasenhaare und trimmte meine Finger- und Zehennägel. Am Sonntag wusch ich mich dann recht aufwändig, und verbrachte anschließend viel Zeit damit, die Augenbrauen etwas zu zupfen und meine Wangen mit einer nassen Klinge zu rasieren. Schließlich hüllte ich mich in einige Düfte ein, und hoffte, es dabei nicht übertrieben zu haben.

Ich setzte mir die Kontaktlinsen ein und zog mich an. Um die Dinge einfacher zu machen, verzichtete ich darauf eine Unterhose und Socken anzuziehen. Der Sache würde es dienlich sein. Schnell setzte ich mich ins Auto und fuhr nach Mittelfranken.

Es heißt manchmal „Der Mensch denkt und Gott lenkt“, nun in Bayern lenkt vor allem der Straßenbau. So musste ich schon während der Fahrt feststellen, dass die Zeit gegen mich arbeitete und ich mich sichtlich verspäten würde. Risikofreudig das Gaspedal niederzudrücken traute ich mich aber auch nicht. Jetzt zu havarieren, wäre das nicht die größte Ironie des Lebens? Darauf hatte ich keine Lust. Dies sollte nicht eine ironische Erfahrung sein.

Und so traf ich schließlich ein, etwas nervös und in lästiger Hektik. Es war 14:40.

Gerda Blick an der Tür war sichtlich tadelnd. Ich stammelte etwas über die Baustellen. Als sie Tür hinter mir verschloss und ich den vertrauten Duft ihres Hauses vernahm, blieb sie vor mir stehen, in recht wartender Stellung.

Für eine Sekunde oder zwei wusste ich nicht, was kommen sollte, bis mir sogleich das Licht im Kopf aufging. Natürlich, die Kleidung!

Ich zog mich zügig nackt aus, legte die Sachen über ihren Unterarm und sie marschierte vor mir in die Küche, während ich ihr wie ein braves Entlein folgte. Sie verstaute entlang des Weges meine Kleidung und als wir die helle Küche betraten, erkannte ich sogleich, dass sie schon begonnen hatte, Tee zu kochen.

„Hilf mir mit dem Tisch“, sagte sie in gebieterischer Art.

Ich, das etwas schüchterne Nackedei, folgte ihr ins Wohnzimmer.

Wir nahmen den niedrigen Wohnzimmertisch und trugen ihn zur Seite. Dies öffnete vor dem Sofa den Raum. Ich blickte auf den quadratischen Veloursteppich und ahnte, was das bedeutete. Was immer ich mit den Damen verrichten musste, der Tisch wäre dabei ziemlich im Weg gewesen.

Doch ich sah auch, dass links und rechts des Sofas kleine Beistelltische waren, um dort die Getränke zu servieren. Rechts des Sofas befand sich der große Sessel.

„Ich sitze im Sessel“, erklärte Gerda. „Anna-Maria sitzt links auf dem Sofa, Heidi rechts. Das hat damit zu tun, dass Anna-Maria nicht gut am rechten Ohr hört. Darum sitzt sie immer links außen.“

Sie sah mich erneut so streng an und sagte: „Jetzt nimm die Prügelbank und stell sie genau hierher. Mit ihrer Fußspitze tippte sie an einen bestimmten Punkt auf dem Teppich, vielleicht drei Meter vor dem Sofa entfern.

Oh weh. Ich tat wie gefolgt. Dann nahm sie mich an der Hand und führte mich zurück auf den Flur. Wir bogen ins Bad ein. Ich hatte schon bei meinem letzten Versuch gemerkt, dass das ein recht schmuckloser Raum war, ohne viel Schnickschnack. Doch mit einer zauberhaften Spiegelwand und einem adretten kleinen Hocker, wo Gerda sich schminkte und ihr Haar kämmte. Es war alles mit Holz ausgelegt und so herrlich altmodisch.

„Du solltest noch pullern, bevor es losgeht“, trug sie mir auf. Ich begriff, dass sie mir dabei zusehen würde. Also setzte ich mich wie ein Mädchen hin und schloss die Augen. Das war keine leichte Übung, aus einer ganzen Reihe aus Gründen, die sich überlappten und die ich hier nicht alle aufzählen möchte. Doch ich war erfolgreich. Ich wusch mir die Hände und Gerda schlug plötzlich gut gelaunt auf meinen nackten Po, so dass mein Bauch gegen das kalte Porzellan des Waschbeckens stieß.

„Bist du sehr nervös?“, fragte sie mich. Ich nickte stumm.

„Das ist gut so“, meinte sie. „Aber gleichzeitig auch unnötig. Es ist eine gemütliche Angelegenheit. Auch wenn es für dich erstmal ungemütlich wird.“

Ich blickte sie überrascht an, doch da packte sie mich an dem nassen Handgelenk und zog mich hinter sich her. Wir verlagerten uns sogleich in ihr Schlafzimmer, das sich gleich nebenan befand. Sie setzte mich sanft an den Bettrand. Etwas verschämt schlug ich die Beine übereinander und verdeckte unauffällig meine Genitalien mit den Händen.

Gerda öffnete die Schublade ihrer Kommode und nahm ein altes Lederhalsband heraus. Sie legte es mir um und verschloss es.

„Damit du dich nicht so nackt fühlst“, sagte sie und lächelte endlich etwas. „Es hat meinem Mann gehört.“

Dann griff sie zurück in die Kommode, zauberte eine alte braune Hundeleine hervor und klippte sie an das Halsband.

„Warte hier, bis ich dich hole.“

Und dann war sie weg. Ich saß da und konnte endlich etwas Ruhe einkehren lassen. Die Hektik war ja meine Schuld. Ich war viel zu spät erschienen. Fast fühlte ich mich, als hätte ich es vermasselt. Ich würde mir extra viel Mühe geben müssen, um das auszuwetzen. Denn sonst würde es bei dieser einen Einladung bleiben. Für immer.

Ich hörte Gerda in der Küche mit Besteck klappern. Eine Weile sang sie sogar leise eine Melodie vor sich hin. Nervös auf meine Hände blickend saß ich da und hörte leise die große Wanduhr ticken. Das Zimmer war nicht beheizt und so fröstelte ich ein wenig. Im Wohnzimmer war es sehr warm, das hatte ich vorhin schon gemerkt. Jetzt merkte ich es. Ich war wirklich aufgeregt. Das hier war keine Fantasie, während ich mir unter der Bettdecke einen rubbelte und dabei an ältere Damen dachte. Das hier fand statt. In genau diesem Augenblick.

Kein Wunder, dass mein ganzer Körper kurz wie bei einem Stromschlag zuckte, als plötzlich die Türklingel erklang. Natürlich spitze ich meine Ohren. Ich hörte Lachen und fröhliche Stimmen. Sätze konnte ich nur bruchstückhaft ausmachen, doch die Klanggruppe wanderte langsam an der geschlossenen Tür vorbei und entfernte sich dann wieder, während die drei Damen sich gemächlich ins Wohnzimmer begaben.

Danach verging eine Menge Zeit. Ich hörte immer wieder jemanden lachen, manchmal erkannte ich die vertraute Stimme von Gerda. Ich fasste mir ans Handgelenk und befühlte meinen Puls. Es war eine unwichtige Handlung, aber es gab sonst nichts, was ich tun konnte.

Dann wurde es plötzlich leise. Nur wenig später ging die Tür auf. Gerda blickte mich und bedeutete mir, zu kommen. Erst jetzt befiel mich eine regelrechte Scheue. Ich war diesen beiden Damen gänzlich unbekannt und würde ihnen nun splitternackt entgegentreten. Meine Hände zitterten vor Nervosität und ich räusperte mich verlegen.

Gerda trug rote Reizwäsche mit plüschigen Hausschuhen, die allerdings recht hohe Absätze besaßen. Sie ergriff das Ende meiner Hundeleine, schwang es sich keck über die Schulter und zog mich sanft hinter sich her. Noch bevor wir das Wohnzimmer betraten, konnte ich im Türspalt die beiden Damen erkennen. Doch viel Zeit zum Überlegen blieb mir nicht, denn drei Schritte später und ich stand im Wohnzimmer.

„Darf ich vorstellen“, sagte Gerda. „Das ist Uwe, unser heutiger Kavalier und Butler.“

Die Damen lächelten mich freundlich. Wäre ich nicht splitternackt, man hätte denken können, dass es eine gänzlich normale Situation war.

„Uwe, darf ich vorstellen. Meine Freundinnen Anna-Maria und Heidi aus Würzburg.“

Gerda stand dabei ein wenig hinter mir und schubste mich unauffällig in ihre Richtung. So trat ich vor das Sofa und rutschte auf mein linkes Knie. Ich ergriff Anna-Marias rechte Hand und küsste sie sanft.

„Na, eigentlich bin ich aus Koblenz“, erwiderte sie mit einem leichten pfälzischen Dialekt.

Ich stand sogleich auf, trat einen Schritt zur Seite und kniete diesmal vor Heidi und küsste ebenfalls ihre Hand.

„Und ich bin aus Bamberg“, sagte daraufhin Anna-Maria. „Aber das ist quasi nebenan.“

„Enchanté, Madame“, plapperte ich schüchtern und stand wieder auf. Ich war mir ziemlich sicher, dass beide Damen keine Scheue hatten, meine frisch rasierten Genitalien und meinen Hintern zu begutachten.

Anna-Maria war eine herrliche GILF, ein barocke Frau, korpulent, mit einem sehr großen Busen, der durch einen bläulichen BH hochgehalten wurde. Von Gerda wusste ich, dass sie Jahrgang 1945 war, also die Älteste hier im Raum. Sogar vier Jahre älter als Gerda. Sie trug Perlenohrringe und ihr Haar war recht kurz geschnitten und silbergrau. Sie trug eine seidene Bluse, im selben hellen Farbton wie der BH und vorne offen. Weiter unten erkannte ich einen einfachen hellgrauen Rock, der ihr bis zu den Knien reichte. Ihre nackten Füße steckten in silbernen Halbschuhen mit kleinen Absätzen.

Heidi war Jahrgang 1951 und damit die jüngste hier. Sie hatte rötlich blonde Haare, die offensichtlich getönt und recht schwungvoll in eine Welle frisiert waren. Sie trug schöne rote Pantoffeln mit Absätzen, lange Nylonstrümpfe ohne Halterungen und einen bordeauxroten Slip, ganz ohne Rock. Ihr Oberkörper steckte in einem weinroten Hemd.

Ihr Look mutete durchaus an, wie in einem sehr intimen Swingerclub. Doch ich hatte keine Zeit, die Damen zu betrachten. Plötzlich klopfte etwas auf meine Schulter. Ich sah mich um und erkannte die Spitze von Gerdas Rohrstock.

„Unser junger Diener ist ein ganz lieber Mann“, erklärte Gerda ihren Freundinnen. „Aber auch er ist nicht unfehlbar. So schaffte er es tatsächlich erst um 14:42 einzutreffen und hier Hektik ins Haus zu bringen.“

„Hektik können wir gar ned gebrauchen“, stimmte ihr Heidi zu.

„Ich würde sagen, ein Schlag für jede versäumte Minute“, ordnete Gerda an.

Mein Herz machte einen Sprung. Bei meinem letzten Besuch hatte Gerda an mir den Rohrstock probiert. Mit drei symbolischen Schlägen, die ich äußerst furchtbar fand. Es erschien mir unvorstellbar, 42 davon auszuhalten. Es war eine Illusion.

„Nimm Stellung an“, sagte Gerda.

Mir war fast ein wenig schwindlig bei der Vorstellung, was nun kommen würde. Aber ich tat wie geheißen und begab mich auf kürzestem Wege zu der schmalen Prügelbank. Ich wollte mich schon darüber beugen, als mich Gerda korrigiert.

„Nein, umgekehrt, junger Mann“, rief sie mir zu. „Mit dem Gesicht zum Publikum!“

Ich ging um die Prügelbank herum und beugte mich. Das kantige Holz bohrte sich vertraut in meinen Bauch. Es bestand für mich kein Zweifel daran, dass ich kaum mehr als fünf Schläge aushalten würde. Alles andere wird dann eine erbärmliche Farce sein, für die ich mich noch Jahre schämen werde.

Da hing ich also, starrte auf den Teppich vor mir. Da spürte ich wieder die Spitze des Rohrstocks. Diesmal unter meinem Kinn.

„Kopf hoch, Junker!“, sagte Gerda. „Muss ich dir alles erklären? Ich will, dass du meine Freundinnen anschaust.“

„Du schon wieder“, brummte Anna-Maria. Heidi grinste, neigte ihren Kopf zur Seite und flüsterte etwas in Anna-Marias gesundes Ohr. Die Dame runzelte kichernd die Stirn und schüttelte amüsiert den Kopf. Der erste Schlag kam unerwartet nieder.

Und dann der zweite. Und der dritte.

Ich erkannte nun, dass Gerda nicht mit der selben Verve schlug, wie damals vor drei Wochen. Ja, es waren deftige Streiche, die zwiebelten und hatten ganz schön Biss, doch sie ließen sich aushalten. Sie kamen auch mit einem gewissen Tempo hernieder, aller drei Sekunden einer.

Meine Hände klammerten sich an die Beine des Prügelbank fest. Ich sah, dass Heidi die Hand von Anna-Maria in die ihre nahm und sie etwas tätschelte. Die Damen erzählten sich etwas mit leisen Stimmen, während ihre Blicke auf mein qualvoll verzerrtes Gesicht fixiert waren.

Nach einer Weile begann ich schmerzerfüllt zu stöhnen, denn die Schläge hatten längst angefangen, mir ganz schön nahe zu gehen. Dann hörte es schlagartig auf.

„So, das waren 21“, verkündete Gerda. „Wechsle nun die Seite.“

Ich richtete mich auf und rieb mir kurz die brennenden Pobacken. Ich ging um die Prügelbank herum und beugte mich erneut über die Holzkante. Diesmal blickte ich in die andere Richtung, während die Damen offensichtlich auf meinen anschwellenden Hintern starrten.

Gerda blieb kurz neben meinem Kopf stehen. Sie stürzte sich an dem Holzbalken und beugte sich leicht zu mir runter.

„Du machst das toll, mein Lieber“, flüsterte sie. „Ich bin stolz auf dich.“

Bald schon sausten die restlichen 21 Schläge hernieder. Diesmal war das eine deutlich mühsamere Geschichte. Die Schläge waren nicht härter, aber mein Widerstand war sichtlich am bröckeln. Ich fing zügig an zu stöhnen, zu seufzen und zu wimmern, bis ich irgendwo bei 30 laut aufschrie und fortan wie ein kleiner Junge vor mich klagte, japste und jammerte.

Dann war es überstanden. Ein großes Gefühl von Erlösung erfasste mich. Ich würde nie wieder zu spät kommen, das stand fest. Das nächste Mal würde ich 3 Stunden früher losfahren und lieber vor Kitzingen dann drei Stunden auf einem Parkplatz warten. So wie es sich für einen Diener gehört, der seiner Privilegien würdig ist.

„Guter Demenz-Test“, rief Heidi vergnügt aus. „So schnell im Kopf zählen, Gerda.“

Anna-Maria rügte sie kichernd, in dem sie sanft gegen ihre Schulter stieß.

Mein Hintern brannte und ich rieb ihn so stark ich nur konnte. Inzwischen war es mir egal, dass die Damen dabei auf mein Geschlechtsteil blicken konnte. Gerda war eigentlich sehr klug, denn die Bestrafung hatte sichtlich geholfen, ein gewisses Eis durchzubrechen. Ab jetzt konnten wir alle lockerer sein.

„Räume die Bank weg und serviere den Tee“, sagte Gerda leise und gesellte sich zu ihren Freundinnen.

Ich eilte in die benachbarte Küche. Das Tablett stand bereits dort, wie auch der Tafelservice. Ich legte alles brav zusammen und begab mich zurück ins Wohnzimmer. Mit sanften Schritten ging ich um die Sitzgruppe herum und servierte erstmal von hinten die leeren Tassen mit ihren Untertassen und zierlichen Teelöffeln. Ich stellte auf die beiden kleinen Tischchen auch jeweils eine adrette Zuckerdose mit Zuckerwürfeln darin.

Dann holte ich die Porzellankanne und goss vorsichtig den Tee ein. Ich gab mir Mühe. Die Vorstellung, ich würde irgendwie Mist bauen, jemanden verbrühen und dann vielleicht noch 40 neue Schläge mit dem Rohrstock einkassieren, behagte mir überhaupt nicht.

Das Damenkränzchen schnatterte und unterhielt sich lachend. Sie nahmen mich kaum wahr.

„Zwo Zuckerwürfel“, sagte Anna-Maria zwischendrin, ohne mich anzusehen. Ich tat wie geheißen und rührte die Tasse ein wenig um. Dann trug ich die Kanne zurück in die Küche.

„Das sind ja schöne Striemen“, hörte ich Heidi sagen.

„Tüchtiger Junge, der seinen Platz kennt“, stimmte ihr Gerda zu.

Ich kam gerade wieder ins Wohnzimmer und sie blickte mich mit einem sanften Lächeln an.

„Setz dich zu mir“, forderte Gerda mich auf und deutete auf den Boden zu ihren Füßen. Ich kniete mich dort hin, mit dem brennenden Hintern gegen meine Fersen gestützt und die rechte Schulter gegen den großen Sessel gelegt. Über den Rand von Gerdas Knien und Oberschenkel konnte ich die anderen beiden Frauen beobachten.

Gerda legte die Hand auf meinen Kopf streichelte meine Haare, während sie sich mit den beiden anderen unterhielt. Ich begriff natürlich sofort, dass ich kein vierter Partygast war, sondern zu schweigen hatte. Doch das fiel mir nicht schwer. Ich war davon fasziniert, ihnen stumm zuzuhören. Als wäre ich in alle drei gleichermaßen verliebt. Ich war bereit sie auf den Händen zu tragen. Nach einer Weile schien es mir, als ob sie kaum noch zur Kenntnis nahmen, dass ich dort war.

Es dauerte eine Weile, bis ich mich traute die Hand vom Schoß zu nehmen, und unaufdringlich und sanft Gerdas Scheinbein zu streicheln. Ich war nicht sicher, ob sie es gestatten würde, doch ihre Hand glitt weiterhin über mein Haar, während die Damen sich Geschichten aus ihrem Leben erzählten und dabei gelegentlich an der Teetasse nippten.

Ich fühlte mich, als hätte ich alle mühsamen Hürden und Tests bestanden. Und das Damenkränzchen an diesem Sonntag hatte gerade erst begonnen!

Doch darüber dann in der nächsten Folge!

Visited 88 times, 1 visit(s) today
Kategorien ||| , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  1. Ach ich wünschte, dass das mein Mann wäre und mich so nutzt wie ich es brauche. Dreamlife