Von der Hochzeitsnacht bis zum Kinderwunsch – eine kurze Impression
Nachdem ich mich hier ein wenig eingelesen hatte, dachte ich, dass ich auch mal meinen Senf dazugebe und etwas aus dem Nähkästchen plaudere. Ich bin bekennende Domina(trix), seit meinem 16. Lebensjahr an BDSM interessiert, aber erst seit meinem 24. Lebensjahr ernsthaft aktiv. Ich bin mit einem Sklaven verheiratet, der zugleich mein Cuckold ist – und obwohl ich der Meinung bin, dass in den meisten Belangen des Alltags unser Leben eher konservativ ist und gar nicht so besonders aufregend, gibt es eine bestimmte Facette unseres Lebens, die sicherlich untypisch ist und einer Erwähnung verdient.
Hier ist es also: Mein Ehemann und ich haben noch nie miteinander geschlafen. Wenn ich sage Cuckold, dann meine ich auch Cuckold. Mein Mann ist ein vollblutiger 24/7-Sklave, dessen Traum viele Jahre darin bestand, dass er eine Herrin heiraten darf. Und ich bin die Erfüllung dieses Traums. Das bedeutet aber nicht, dass ich diesen Traum dadurch kaputt mache, in dem wir plötzlich rührselig werden. Ich schlafe nicht mit Sklaven und daran wird auch ein Ehering nichts ändern.
Dies war keine schockierende Überraschung für meinen Mann. Wir waren lange vor der Hochzeit schon zusammen – ganze 4 Jahre und hatten dabei allerlei persönliche Gespräche geführt, die deutlich machten, wie wir ticken und wie wir im Idealfall leben wollen. Er war schon lange vor der Hochzeit mein Cuckold. Die Frage im Mittelpunkt war natürlich, ob wir im Stande sind, uns gegenseitig dieses ideale Leben zu ermöglichen. Und was das beinhaltet.
Nun ist es so, dass das Ideal nie erreicht werden kann und entlang des Weges gibt es Rückschläge, Scheitern und Kompromisse. Aber in unserem Falle haben wir – denke ich – durchaus das was wir uns vorgenommen haben, erreicht. Bis jetzt. Klopf aufs Holz.
Kein Vorankommen ohne Regeln
Und das Thema Sex war da immer ein Punkt, wo ich keine Kompromisse zulassen würde. Und meinem Mann (damals noch mein Freund und Sklave) war es stets klar, dass A) er immer ein Cuckold bleiben wird und ich mit ihm keinen Geschlechtsverkehr haben werde und B) ich mir neben ihm ohne geringste Verstellung und Heimlichtuerei Liebhaber halten würde, die meine unmittelbaren, primitiven sexuellen Bedürfnisse stillen, aber ansonsten zwischenmenschlich für mich nicht interessant sind. Junge Hüpfer, Sportler-Typen mit großem Schwanz und lässigen Tattoos auf ihren strammen Bauchmuskeln. Es gibt mir ein schönes Gefühl, mit ihnen zu schlafen. Aber wenn ich fertig bin, zähle ich ein wenig die Minuten. Denn sie können gar nicht zügig genug ihre Sneakers anziehen, ihre viel zu großen Jeans und ihre Hoodies, und von dannen ziehen.
Bei meinem Hauptsklaven und zukünftigen Mann empfand ich nie so. Von dem kann ich nie genug kriegen. Sogar heute noch. Aber das Leben einer Dominatrix und eines Sklaven ist vorrangig beseelt von Regeln. Und eine der wichtigsten Regeln ist eben, dass der Sklavenpimmel nichts im Schoß der Herrin verloren hat. Aber ein Cuckold sollte ein solches Schicksal doch eher begrüßen.
Cunnilingus – ist es Sex?
Das bedeutet nicht, dass wir keine Intimitäten erfahren. Natürlich hatte ich ihn schon vor Jahren als extrem effektiven Zungenliebhaber ausgebildet. Diese Art von Miteinander ist mir sehr angenehm und mein Mann hat meine Spalte sicher schon 2000x geleckt (ich habe es versucht grob nachzurechnen, da wir doch beide ziemliche Gewohnheitstiere sind, und ich kam tatsächlich irgendwo bei „1850 mal“ raus). Und seine Effizienz ist an diesem Punkt gelinde gesagt sagenhaft. Somit ist es wohl auch ein wenig Interpretationssache, was man unter „Sex“ versteht. Wenn Cunnilingus unter Sex fällt, dann haben wir tatsächlich Sex. Aber eben keinen Geschlechtsverkehr und ganz sicher keinen Blowjob. Wobei ich meinen Ehe-Sklaven gelegentlich mit Handarbeit belohne. Oder einer Sklavin, die er besteigen darf. Denn ohne Zuckerbrot kann eine Ehe nicht gedeihen und überleben.
Wir sind nun seit 17 Jahren zusammen und seit 13 Jahren verheiratet und noch immer hatten wir keinen Coitus. Daran wird sich auch nichts ändern. Unsere beider Neigungen sitzen dafür zu tief.
Die Hochzeitsnacht
Wir hatten übrigens auch unsere Hochzeitsnacht diesen Regeln unterworfen. Der Trauzeuge war ein junger Freund von mir, den ich mir schon eine Weile ins Bett nahm und der die ganze Idee sehr „abgefahren“ fand. So fuhren wir nach der Hochzeitsfeier zu dritt in ein Ferienhaus am Bodensee, wo wir eine nette Sommerwoche im Haus eines Freundes verbrachten, der die meiste Zeit in Asien lebt. Dort hatten wir noch am selben Abend die berüchtigte Hochzeitsnacht.
Ich behielt dabei mein weißes Hochzeitskleid und meinen Schleier an, zog nur meinen Slip aus und ließ mich von meinem geliebten Ehemann und Cuckold sanft lecken, bis ich feucht und erhitzt war. Dann musste mein Schatz den sichtlich amüsierten und inzwischen splitternackten Lover ein wenig mit seiner Hand massieren, bis dessen überdimensionierter Schwanz wie eine „1“ stand.
Dann war es die Aufgabe meines neuen Ehe-Sklaven, den Penis des jungen Liebhabers mit der Hand in meinen Schoß einzuführen. Dies war auch die Grenze dessen, was dem Sklaven zulässig war. Den Geschlechtsverkehr verbrachte er dann an der Seite des Bettes, doch ich erlaubte ihm, meine Hand zu liebkosen. Nach dem Orgasmus nahm ich den Kopf meines Ehemannes (welch ein tapferer Cuckold !) zwischen die Hände und küsste ihn ganz laut auf die Lippen. Der Lover verzog sich dann unter die Dusche und ich erlaubte meinem Mann, neben dem Bett zu masturbieren und auf meinen nackten Fuß zu ejakulieren. Das war etwas besonderes und nichts, das ich im Alltag sonst erlauben würde.
Es war eine faszinierende, mysteriöse Hochzeitsnacht, die ich niemals vergessen werde. Am nächsten Morgen frühstückten wird gemeinsam, ausgelassen und gut gelaunt. Der Lover schwang sich dann auf sein Motorrad und düste ab, in Richtung Chiemsee, wo er offensichtlich ein Mädchen hatte. Mein Mann blieben noch sechs Tage am Bodensee und genossen unsere Flitterwochen. Ich hatte dort einige der schönsten Leck–Orgasmen meines Lebens erlebt. Es war einfach eine besondere, schöne Atmosphäre und wir waren eben doch auch ein wenig erstaunt, dass wir etwas so Exotisches durchgezogen und hingekriegt haben.
Alltag – weniger ist mehr (wenn die Jahre verstreichen)
Natürlich kehrt dann bald der Alltag ein und so gingen wir zügig dazu über, die BDSM-Ritualisierung nicht unnötig zu übertreiben, da wir uns miteinander nicht langweilen wollte. Die Angelsachsen sagen ja gerne: Repetition breeds contempt. Und da ist viel dran. Subs und Sklaven reden sehr gerne etwas davon, dass sie ihre Rolle „24/7“ leben wollen. Aber solchen Dinge fühlen sich nach 60 Tagen einfach anders an, als sie sich in jene Zeit angefühlt haben, als das ganze Konzept nur eine ausgeschmückte Fantasie war.
Eine starke dominante Dynamik bleibt immer erhalten. Dies merkt man sicherlich an der Art, wie ich am Esstisch nach dem Salzstreuer verlange, oder sonst meinen Mann ein wenig durch die Gegend kommandiere. Doch am meisten ist er freilich dadurch gefordert, dass ich eben jemanden im Haushalt habe, der jederzeit da ist, wenn ich Lust auf einen Orgasmus habe. Dieses spontane Lecken in gemütlichen Augenblicken – sei es auf dem Sofa, während ich TV schaue – ist eine echte Bereicherung unserer Ehe, und der Enthusiasmus meines Mannes hat da bis heute nicht nachgelassen.
Aber das hat auch viel damit zu tun, dass ich ihm sexuell nur wenig eigenen Spielraum lasse und ihm nur sehr sporadisch, aber durchaus taktisch gewählt, einen „Cumshot“ gestehe. Das hält ihn aber frisch und motiviert, wenn er aller paar Tage meine Spalte verehren und anbeten soll.
Kinderwunsch
Nun hatten wir vor geraumer Zeit begonnen, über ein Kind zu sprechen und beschlossen, es zu probieren. Das ist an dieser Stelle ein laufendes Projekt. Ich war noch nie schwanger und es ist auch für mich eine ungewöhnliche Erfahrung, darauf hinzuarbeiten. Allerdings finde ich nicht, dass deshalb Regeln außer Kraft gesetzt werden sollten.
Wir machen das auch sehr methodisch. Ich masturbiere meinen Mann während ich meinen Eisprung habe und lasse ihn dabei in eine Schale ejakulieren. Dann nehme ich einen Dildo, benetze ihn großzügig mit den Sperma und führe diesen Dildo bei mir ein. Mein Mann darf mich dann behutsam an der Klitoris lecken, während ich den Dildo tief in meine Vagina einführe. Das ist ein nettes lunares Ritual, das wir nun praktizieren. Es hat an dieser Stelle noch keine Früchte getragen, aber wir haben erst vor drei Monaten damit begonnen.
Ich weiß nicht, ob ihr mehr über unsere Erlebnisse als verheiratetes BDSM-Paar hören wollt. Das hier waren die pikanten Eckpunkte.
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