Englische Erziehung – der Ausdruck Englische Erziehung deutet innerhalb des BDSM stets darauf, dass die Sitzung zu weiten Teilen von Spanking dominiert ist. Der Ausdruck reflektiert damit das strikte britische Schulwesen, das bis in die moderne Zeit körperliche Züchtigung als Bestrafung verwendete. Englische Erziehung hat häufig einen Rollenspiel-Charakter. Hierbei steht die dominante Person für den „headmaster“ (Rektor), oder die „headmistress“ (Rektorin), häufig findet auch der Ausdruck „school principal“ statt. Die submissiven Teilnehmer sind dann stets die zu bestrafende Studentschaft. Der Schwerpunkt liegt dabei beim Einsatz von Rohrstöcken („cane"), oder Holzpaddles, gelegentlich auch sogenannter „tawse". Reitgerten und Peitschen spielen in solchem Rollenspiel hingegen keine Rolle. Auch ist es nicht unbedingt angemessen, Englische Erziehung mit sexuellen Praktiken zu verbinden, während allerdings die demütigende Entblößung des nackten Hinterteils durchaus zur Praxis gehört. Die Sessions sind somit weitgehend geschlechtsunspezifisch.
Ingrids Kommentar:
Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass mich BDSM ohne Sex nicht so reizt. Das wäre mir dann doch eine Spur zu spartanisch und frugal. Und immer nur Haue und Demütigung… Naja, ich mag gerne einen devoten Mann auf die Bedürfnisse meiner Punze abrichten. Davon habe ich dann auch was. ABER! Aaaaaaber… Ich verstehe schon, woher die Qualität und Erinnerungswürdigkeit eines gelungenen Rollenspiels kommt. Wenn sich nämlich Menschen zum Zwecke eines erotischen Rollenspiels treffen, dann hängt das Gelingen einer solchen Begegnung davon ab, dass alle sich an festgelegte Regeln halten. Das sonst das Rollenspiel nur albern wird und auch seine innerseelischen Ziele verfehlt. Wenn also bestimmte (masochistische) Menschen ihre Gefühl rund um Schule & Bestrafung ausloten möchten, so verstehe ich es vollkommen, dass sexuelles Getue und banales Rammeln vor der Schultafel daraus nur einen geistlosen Porno machen würden. Es ist also die Disziplin des gesamten Vorgangs, die eine authentische, und damit auch tiefer greifende Erfahrung ermöglicht. Deshalb bin ich absolut der Meinung, dass ein echtes Rollenspiel rund um „Englische Erziehung“ unter KEINEN Umständen sexuelle Handlungen besitzen darf. Im Idealfall verzichtet die dominante Person auch auf jegliches „Befühlen“ des Hinterns oder ein „Testen“ der Feuchtigkeit der Muschi, etc. Also Handlungen, die ein gewöhnlicher Dominus sicherlich vornehmen würde. Aber hier geht es eben um ein Rollenspiel, und der Lehrer, oder die Schuldirektorin tut eben solche Sachen nicht.
Selbiges gilt auch für die Wahl der Instrumente. In englischen Schulen gab es eben spezifische Schlaggeräte. Und zum Beispiel eine Reitgerte, oder eine Neunschwänzige wäre in einem Schulklassen-Rollenspiel vollkommen falsch. Solche Dinge nehmen der Sache dann eben den Reiz weg, wenn dies nicht emsig eingehalten wird.Die andere Sache ist aber auch, dass in der Welt des BDSM das Thema der Unberührbarkeit der Herrin ohne nicht ungewöhnlich ist. Und somit passt sexlose Herangehensweise am Ende ganz gut.
Und ja, ich würde bei so etwas schon mitmachen. Wenn jemand mich dazu einladen würde, bei einem größeren Rollenspiel als Lehrerin oder gar als Direktorin mitzumachen, vor einer Klasse aus zehn oder fünfzehn masochistischen Enthusiasten… Ich respektiere Regeln.
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