Candaulismus – unter Candaulismus versteht man die sexuelle Erregung oder sinnliche Lust, die dabei empfunden wird, den eigenen (Ehe-)Partner von jemandem -> voyeuristisch beobachten zu lassen, oder für sexuelle Handlungen zu „verleihen“. Ein Candaulist kann zum Beispiel ein Mann sein, der einem anderen Mann (Voyeurismus) gestattet, die eigene nackte Frau heimlich zu beobachten. Oder einem anderen Mann erlaubt, mit der eigenen Frau zu schlafen – und daraus eine sexuelle Stimulation bezieht. Damit überlappt sich diese Neigung mit Praktiken des BDSM, oder des Wifesharing und des Cuckolding.
Ingrids Kommentar:
Dieses Praktiken scheinen sehr alt zu sein und tauchen bereits in alter Literatur und Kunst auf. Schließlich geht auch der Ausdruck „Candaulismus“ auf den antiken König Kandaules zurück, der offensichtlich gerne dem Freundeskreis heimlich seine nackte Ehefrau zeigte. Heute wird der Begriff sicherlich viel breiter gefasst und ist einfach ein schlaues Wort für Wifesharing, aber eben auch allerlei prickelnde Formen des Voyeurismus und Exhibitionismus. Doch im Gegenteil zur Gattin von König Kandaules sollte die moderne Frau darüber Bescheid wissen, dass sie Teil einer „kandaulistischen“ Situation ist. Wobei sich heute der altertümliche Candaulismus eher dadurch zeigt, wenn ein Ehemann jemandem heimlich die Nacktfotos seiner Frau zeigt, die er vielleicht auf dem Handy hat. In meiner Ehe gab es solche Sachen nicht. Und da ich nicht vorhabe, wieder zu heiraten, wird mir wohl dieser spezifische Aspekt der erotischen Spielkultur verschlossen bleiben.
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