Aufzeichnungen einer Ehehure 2

So schaltete ich meine erste Kontaktanzeige als eine Hure. Der Text war einfach und geradlinig:

Besuchbare Frau bietet heiße Begegnungen.

Das war aber nicht schwer. Ich hatte schon immer heimliche solche Anzeigen in Zeitungen gelesen, da sie mich faszinierten und mein heimliches Kopfkino befeuerten. Nun eine selbst aufzugeben, fühlte sich aufregend an. Auch wenn ich ein wenig schlechtes Gewissen dabei hätte, denn es war nur ein Spiel und hatte nicht wirklich vor, jemanden auf diese Weise zu treffen. Das war mehr eine einfach nur etwas, das mich magisch anzog und unterschwellig stimulierte. Es kitzelte mich unten… Wie der Blick über den Abgrund auf einer Klippe auf Rügen.

Da es sich um eine Online-Anzeige handelte, musste ich auf die ersten Antworten nicht lange warten. Nur wenige Stunden später erreichten mich die ersten E-Mails. Die Zeit war bereits fortgeschritten und der kalte Herbstabend senkte sich über die Stadt. Die Männer kehrten von ihrer Arbeit nach Hause. Manche saßen vermutlich in der Metro und blätterten in ihrem Handy herum.

Jetzt lag es an mir, einige erstmal zu entzaubern. Denn es gab genug, die es für eine „KfI“-Anzeige hielten und ich wollte da kein Missverständnis entstehen lassen.

„Ich würde dich gerne kennenlernen“, schrieb ich zurück, „aber mich gibt es nicht umsonst.“

Von zehn Interessenten fielen auf diese Weise erstmal 8 oder 9 wieder weg. Der Rest blieb interessiert. Am ersten Wochenende waren das immerhin 12 Kandidaten.

Schnell wurde mir bewusst, dass ich in meiner zweiten Mail an sie einige Zahlen nennen müsste. Doch bis dahin hatte ich mir dazu keine Gedanken gemacht. Aber es erregte mich sichtlich, mit ihnen über einen Preis zu kommunizieren. Dennoch wandte ich mich erstmal an Nick. Er war erwartungsgemäß fasziniert und kam am selben Abend vorbei. Ich mischte ihm schnell einen strammen Screwdriver und während ich an dem Getränk nippte und ich meinen Kopf auf seine Brust legte, blätterte er durch den Mailer und las die Mails der Männer.

„Wirst du ihnen ein Foto schicken?“, wollte er wissen. „Und lässt du dir vorher ihre Fotos schicken?“

Ich zuckte etwas unbedarft mit den Schultern.

„Ich habe Angst, dass ich mich auf einen von ihnen einlasse“, sagte ich leise und zog an meiner Zigarette. „Es ist so eine Versuchung und je mehr ich diese Spielchen treibe, um wahrscheinlicher wird, dass meine Geilheit stärker ist als meine Vernunft.“

„Und wenn ich dabei wäre?“, fragte Nick. „Also nebenan. Würde sich das besser anfühlen?“

Ich nickte gedankenverloren.

„Das wäre toll“, meinte ich. „Aber ein guter Freund würde versuchen, mir den ganzen Scheiß auszureden, anstelle auch noch die Hindernisse beiseite zu räumen.“

Er lachte kurz auf.

He who desires but acts not, breeds pestilence„, zitierte er halblaut und blickte mich schließlich durchdringend an: „Warum hast du die Anzeige aufgegeben?“

„Mehr so als Kick. Ich wollte sehen, wer zurückschreibt und wie sich das anfühlt.“

„Und wie fühlt es sich an?“

„So ähnlich, wie früher, als ich noch Teenager war und zum ersten Mal mit meinem damaligen Freund schlafen sollte. Aber irgendwie auch anders. Das hier ist deutlich dunkler, gefährlicher, perverser.“

„Klar“, brummte Nick. „Den Strich als Fimmel zu haben, ist schon nicht ganz ohne. Dafür haben weder die echten Huren Verständnis, noch die Kunden.“

„Was soll ich machen?“

Ich ließ mich rückwärts auf das Kissen fallen und fuhr müde mit den Fingern durch mein Haar. Es muss eine sehr kecke Pose gewesen sein, denn Nick senkte sich zu mir und küsste mich.

„Das darfst du doch nicht mich fragen, sondern jemanden, der dazu neigt, es dir auszureden. Ich bin zu sehr ein perverses Schwein, um darauf nicht vollständig abzufahren.“

„Aha. Und was würdest du mir als mein ständiger Zuhelfer raten?“

„Zuhälter?“

„Zuhelfer. Das ist etwas anderes. Aber irgendwie auch nicht.“

„Ich denke, wenn es dich schon so viel beschäftigt, wird es dich auch nicht mehr so leicht in Ruhe lassen, ganz egal, wie sehr du es verdrängst, oder dich anders verlustierst. Zwar kann ich dich jetzt geil lecken und ficken bis zur Ohnmacht, aber das wird das Kopfkinos nicht wirklich zum Verschwinden bringen, oder?“

„Ich kann dem nicht widersprechen“, sagte ich.

„Also sollten wir es mal durchziehen. Ich werde die ganze Zeit in deiner Nähe sein, sodass du dich sicher fühlen kannst. Und wenn wir Glück haben, wirst du am Ende dieser Erfahrung unter dem Eindruck stehen, dass es nicht so war, wie du es dir ausgemalt hast. Dann wird auch dieser sehr spezifische Kopfkinofilm sich in Nichts auflösen. Das Problem ist damit gelöst. Der Fluch vertrieben.“

„Das klingt alles so logisch, wenn du es so sagst. Ich soll es sozusagen zum Abgewöhnen machen?“

„Niemand kann garantieren, dass es diesen Effekt hat. Aber so lange du es nicht probierst, wirst du es niemals erfahren.“

„Es ist schwer dagegen zu argumentieren“, meinte ich.

„Zeig mir doch erstmal, welcher von den Typen dich am meisten anspricht, basierend auf dem Inhalt seiner Mail.“

Ich klickte eine Weile herum und blieb schließlich bei einer bestimmten Mail stehen. Sein Name war Stefan und seine Mail war kurz und recht nüchtern. Er bat mich, ihm meine Preise zu nennen und ein Foto von mir zu senden. Ich weiß nicht, warum ich ihn am meisten mochte – die anderen klangen etwas arg bemüht, also wollten sie sich von der besten Seite zeigen. Doch ich wollte einen Mann finden, der wusste, was es bedeutet, ein Kunde zu sein.

„Lässt du dir sein Foto schicken?“

Ich schüttelte den Kopf.

„Je mehr ich darüber nachdenke“, erklärte ich Nick, „desto mehr wird mir klar, dass es auch mit einem gewissen Willen zur Überwindung zu tun hat. Ich will nicht unbedingt, dass derjenige kommt, den ich anhand von Fotos am hübschesten finde. Das wäre zu einfach. Ich will mich wie eine Hure fühlen und darum darf ich nicht diese Vorentscheidung treffen.“

„Und wenn es ein Typ ist, wo sich dir sofort der Magen zu einem Knoten verdreht?“

Ich schmunzelte.

„Naja, damit will ich mich erst beschäftigen, wenn es so weit ist“, meinte ich. „Ich habe da grundsätzlich eine hohe Toleranzgrenze, was Männer betrifft.“

„Und wie viel wirst du verlangen?“

„Wie viel soll ich verlangen?“

„Nun, du müsstest drei Preise haben: Handarbeit, Blasen und Ficken. Alles andere leitet sich davon ab.“

„OK. Aber da musst du mir helfen. Weil dadurch, dass mich die Situation scharf macht, werde ich dazu neigen, mich viel zu billig zu verkaufen, glaube ich. Aber die Zahlen sollten realistisch sein.“

„Du willst also, dass die Zahlen glaubwürdig anmuten, aber irgendwie willst du dich auch billig fühlen?“

„Ich finde es manchmal etwas schockierend, wie gut du mich verstehst“, sagte ich darauf und küsste ihn erneut. Meine Hand rutschte in seine Hose und fühlte seinen Schwanz. Er war längst verdammt hart. Das Thema gefiel ihm über Maßen. Es war eine absurde Vorstellung, von ihm zu erwarten, dass er mir diese verrückten Ideen ausredete. Es war ganz klar, dass er mich in den Abgrund stoßen würde – vermutlich, um sogleich hinterher zu springen.

Ich massierte sanft den Schwanz in seiner Hose.

„Und? Wie viel also für einen Handjob?“

„Verlange fünfzig Euro“, stöhnte er.

Ich machte seine Hose auf und ließ den Schwanz frech herausrutschen. Er stemmte seine Hüften hoch, so dass ich seine Hose ausziehen konnte.

„Du bist jetzt mein Zuhälter“, flüsterte ich. „Du musst mich erstmal testen, ob ich geeignet bin.“

Ich begann ihn zu blasen, was ihm gefiel, denn er legte den Laptop beiseite und schloss die Augen.

„Hundert Euro“, sagte er leise – es war mehr ein Stöhnen. „Fürs Blasen.“

Schließlich rutschte ich aus meinen Boxershorts heraus. Meine Muschi war schon die ganze Zeit nass und ich spürte, wie mein Kreislauf in ihr pochte. Ich schwang mein Bein schnell über Nicks Hüften und einige Augenblicke später bohrte sich sein Schwanz bereits in meine Spalte. Ich saß schön aufgespießt, heftig reitend auf ihm und tat so, bis er drei Minuten später laut stöhnend kam. Länger hatte ich es auch nicht erwartet, denn er war schon die ganze Zeit von unserer Unterhaltung rattenscharf.

„Hundert fünfzig“, gab er mit angestrengter Stimme zum Besten. „Für GV mit Gummi.“

„Und was ist, wenn jemand anal will?“

„Zwei hundert?“

„Und wenn jemand keinen Gummi will?“

„Fünf hundert.“

„Das zahlt doch niemand!“, rief ich aus.

Er schmunzelte nur und dachte sich wohl seinen Teil.

„Du wirst den Kunden ein Foto schicken müssen. Die meisten wollen keine Katze im Sack kaufen.“

Und so hatte ich meine Preisliste. Während Nick auf meinem Bett ruhte und dabei seinen O-Saft mit Wodka nippte, schrieb ich:

„Hallo Stefan,
danke für dein Interesse. Ich finde deine Nachricht sympathisch, weil du zur Sache kommst. Handjob ist für 20 Euro. Blasen ist fünfzig und GV ist für hundert. Falls du auf anal stehst, wären das zusätzlich 50. Hier ist ein aktuelles Foto von mir. Falls du einverstanden bist, können wir einen Termin buchen. Liebe Grüße, D.E.“

Nick sah mir über die Schulter und schüttelte schmunzelnd den Kopf, während ich auf SENDEN drückte.

„Viel zu wenig. Du spinnst…“

„Ich sagte doch, ich will mich dabei auch billig fühlen“, verteidigte ich mich dickköpfig.

Er zog mich sanft am Ohrläppchen.

„Meine Zahlen waren schon extrem billig, Fanny Hill“, sagte er. „Was soll nur aus dir werden?“

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