Aus dem Lexikon: NYMPHOMANIE

Nymphomanie – ist ein komplexer, und kulturhistorisch und psychologisch umstrittener Ausdruck. Vereinfacht gesagt, bezeichnet Nymphomanie den zwanghaften Drang einer Frau, unentwegt Sex zu haben, insbesondere in xenophilen Situationen mit fremden Männern. Hierbei finden Begegnungen zumeist auf der Basis von One Night Stand (ONS), oder unter sehr häufigem Partnerwechsel. Der Nymphomanie wird häufig nachgesagt, dass sie mit der Unfähigkeit der Frau einhergeht, einen -> Orgasmus zu erlangen, was die zwanghafte Triebjagd erklären soll. Doch das kann kaum als allgemeingültig angesehen werden. Ohnehin ist der Nymphomanie-Begriffes kulturhistorisch problematisch, da er seit dem 19. Jahrhundert stets auf alle Frauen angewendet wurde, die eine befreite Sexualität erleben wollten und nicht lediglich „eroberte Weibchen“ unter dem Willen eines Mannes waren. Somit zeichnete sich zügig eine etwas heuchlerische Verwendung dieses Begriffs ab, denn ein Sexualverhalten, das beim Mann die lobende Bezeichnung „Frauenheld“ nach sich zog, wurde bei Frauen als ein krankhaftes Verhalten gedeutet. Dies wird auch daran sichtbar, dass der männliche Gegenbegriff zu dieser Form von Suchtverhalten, die Satyriasis, sprachlich bei Weiten nicht so salonfähig wurde.

Ingrids Kommentar:

Nun, es lässt sich nicht bestreiten, dass Frauen, die geradezu zwanghaft dem Sex mit Fremden hinterherjagen und dabei nicht selten ständige Mühen haben, einen Orgasmus zu erreichen, existieren. Allerdings frage ich mich schon, ob dieses Bild einer näheren Betrachtung standhält. Sex mit Fremden ist in der Tat eine uralte Marotte, die nicht ungewöhnlich ist. Doch für eine Frau geht das nun mal oft mit einem Mangel an Orgasmen einher, weil solche Begegnungen nicht selten eine hektische, unruhige Atmosphäre haben und Männer häufig bei der Erstbegegnung nicht gerade die Überflieger sind. Hierzu gibt es eben die Wiederholung des Vorgangs zwischen zwei Menschen. Doch das ist dann kein Fremdsex mehr. Somit sehe ich es mit der Idee einer pathologisierten Nymphomanin heute nicht mehr so ernst. Klar, Sexsucht ist real, für Männer, wie für Frauen. Wenn aber eine abenteuerlustige Frau nicht vergisst, sich die talentierten Exemplare zu behalten und mit ihnen eine erotische Beziehung einzugehen, bleiben dann auch die Höhepunkte nicht aus. Alles eine Frage der Umgebung und der Atmosphäre. Und ja, es ist ein eher weibliches Problem. Die Fähigkeit des Mannes irgendwo auf dem Rücksitz eines fahrenden Taxis zu ejakulieren, ist schon ein sehr freundliches Geschenk der Evolution. Frau könnte es unfair nennen. Aber es gleicht sich wieder aus, denn die meisten Frauen, die gut ihren eigenen Körper kennen, können dafür fünf Orgasmen pro Nacht haben, ohne mit der Wimper zu zucken. Das könnten dann wiederum die Männer als extrem ungerecht deuten. So gleicht es sich irgendwie aus.

Weitere Lexikon-Begriffe findest du hier: https://lexikon-der-erotik.com/erotik-lexikon/



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