Quid pro quo – Kapitel 1

Ich dachte mir nichts dabei, als ich anfing die jungen Damen im Willborough-Internat nachts mit meinem Feldstecher zu beobachten. Ich hatte seit zwei Monaten den Job als Gärtner und die meiste Zeit fiel ich all den Grazien nicht auf. Für die meisten war ich nur ein Schatten; für die etwas aufmerksamen Ladys war ich eher ein alter Knacker. Manchmal warfen sie mir eine unflätige Bemerkung auf den Kopf. Doch so lange ich mich auf dem Internatsgelände aufhielt, vermied ich es, diese aufbrausenden Luder zu sehr anzustarren.

Es war ein reines Mädcheninternat, doch ich fand schnell heraus, dass dies eigentlich keine richtigen Mädchen waren. Die jüngsten mochten 17 Jahre alt sein, doch die meisten waren eher 18 bis 20 Jahre alt. Ich fragte den Hausmeister danach und erhielt die Auskunft, dass Willborough ein Versuchsprogramm für junge Frauen ist, die aus zerrütteten Verhältnissen stammten, oder ihre Teenager-Jahre eher mit Diebstählen und kleinen Straftaten verbracht hatten. Hier bekamen sie eine zweite Chance, auch wenn sie für die Schuluniformen, die sie trugen, eigentlich eine Spur zu alt waren.

Und dann gab es noch das corporal punishment. Im Sommer hörte ich es eigentlich jeden Tag, da dann das Fenster der Headmistress Hennessey offen war und so erschallten die mal mehr, mal weniger rhythmischen Schläge über dem Gelände. Manchmal begleitet von allerlei Winseln und Jammern. Das Ganze war ein experimentelles Test-Projekt, angesetzt für fünf Jahre, das sich explizit an junge Wiederholungstäter richtete. Willborough war nun ein reines Mädchen-Internat und irgendwo bei Sheffield gab es wohl ein entsprechendes Gegenstück mit nur männlichen Teilnehmern.

Portnoy, der Hausmeister, erklärte mir, dass die Studentinnen alle ein Dokument unterschreiben mussten, wo sie sich freiwillig und ohne Zwang bereit erklärten, die Prügelstrafe als Teil des Programms anzunehmen. Sie konnten, so Portnoy, die Bestrafung allerdings ablehnen, bekamen dann aber einen Verweis. Und nach drei Verweisen flogen sie vom Internat. Für fast alle stand also fest, dass der Rohrstock (oder das Paddle) die bessere Alternative war. Und sie machten alle mit.

Das Gartenhaus besaß eine kleine Wohneinheit, die mir hierzu vermietet wurde. So lebte ich mit auf dem Gelände. Es war eine Frage der Zeit, bis das abendliche Treiben der jungen Studentinnen meine Aufmerksamkeit erweckte. Bereits zuvor blieb ich gerne mal bei ausgeschalteten Licht am Fenster meiner Toilette stehen und blickte über den Rasen auf das rund 80 Meter entfernte Hauptgebäude. Ich konnte manchmal ihre Stimmen hören, doch die meiste Zeit sah ich sie auf dem beleuchteten Gang schlendern. Hier und da konnte ich sie auch in dem gemeinsamen Waschraum beobachten. Doch da etwas Deutliches zu erhaschen, gelang eher selten. Der Winkel war einfach nicht ideal.

Ich bin kein eingefleischter Spanner. Zumindest dachte ich das. Im Grunde ist mir dieses Verhalten fremd. Das Problem bestand eher darin, dass der Alltag in Willborough eher recht langweilig war. Ich las abends meine Bücher, oder berieselte mich mit belanglosem Fernsehen. Manchmal fuhr ich mit dem Fahrrad in die Ortschaft rein, doch kann ich kaum behaupten, dass mir die Besucher des lokalen Pubs allzu sehr ans Herz wuchsen. Umgekehrt war es auch nicht viel besser.

So blieb ich zunehmend lieber zuhause und führte ein Leben, das zunehmend dem eines Einsiedlers glich. Doch dann, inmitten des Abends, drang oft das Kichern oder Kreischen der Gören an meine Ohren, die irgendwas Unerlaubtes in ihren Schlafsälen trieben. Oft stand ich dann sogleich auf und begab mich zum Fenster. Inmitten der Nacht sah ich allerdings gar nichts.

Nun, bis ich diese verrückte Idee hatte. Am nächsten Abend fand ich mich auf dem Dach des Gartenhäuschen wieder, vom dunklen Schatten der Eiche hinter dem Haus vor jeglichem Mondlicht versteckt. Diesmal hatte ich einen Feldstecher dabei und fand dort oben einen deutlich besseren Blickwinkel.

Etwas fand ich daran aufregend und starrte fortan jeden Abend in die Schlafsäle und die Waschräume der Mädchen. Sie waren alle späte Teenager. Es war also ein besonderes Abenteuer, wenn auch letztendlich nicht so viel in meinem Fernglas hängen blieb. Es war mehr die Idee, die zählte und es aufregend machte. Die Angst erwischt zu werden, spielte sicher eine Rolle. Es bestand kein Zweifel daran, dass mich die Internatsleitung im hohen Bogen gefeuert hätte und vermutlich auch mit einer Strafanzeige beglückte, sollte mein Fehlverhalten bekannt werden. Und ein Empfehlungsschreiben für einen weiteren Arbeitgeber konnte ich mir erst recht abschminken.

All das wurde mir eines Tages sehr deutlich. Zu jenem Zeitpunkt hatte ich bereits fast drei Wochen abends auf dem Dach „gespannt“. Es hatte sich zu einer Art Sucht entwickelt – ungeachtet dessen, dass ich die meiste Zeit nur wenig zu sehen bekam. Doch da war diese Aufregung darüber, dass da plötzlich etwas gänzlich Anzügliches vor meinen binokularen Linsen landen würde. Hier und da geschah das dann auch. So hatte sich gelegentlich die eine oder andere zarte Brust blicken lassen, während eine Studentin gerade aus der Dusche kam und sich ein Handtuch wie einen Turban auf den Kopf band.

Das Highlight blieb allerdings ein ferner Blick in einen Raum an Ende des Ganges, wo sich zwei Girls gänzlich unbeobachtet fühlten und zu später Stunden unweit des Fensters eine Weile schmusten und gegenseitig ihre kleinen Brüste streichelten. Es war eine recht unschuldige Angelegenheit, doch sie versetzte mich in richtige Aufregung. Dieses Gefühl, nur wenige Armlängen von ihnen entfernt zu sein, war bestechend. Ich dachte daran, mir ein stärkeres Fernglas anzuschaffen.

Ich kam eines Tages von der Arbeit nach Hause. Die Tür war nur angelehnt, was seltsam war, mich aber nicht weiter verwunderte. Ich bin ja manchmal vergesslich.

Doch zu meiner Überraschung standen vier der Studentinnen im meiner Wohnung. Zwei von ihnen saßen am Tisch. Sie hatten offensichtlich mein Vanille- und Erdbeereis im Gefrierfach gefunden und gönnte es sich gerade. Die dritte von ihnen lag entspannt auf dem Sofa, das eine Beine über die Lehne gelegt. Sie hielt die Fernbedienung in der Hand und zappte sich durch die Kanäle, während die vierte an einem der Regale stand und durch meine Porno-Kollektion auf DVD stöberte.

Gerade hatte sie eine DVD mit dem Titel „AnalSklavinnen 4″ herausgezogen und zeigte es ihren Freundinnen.

„So tickt er also“, sagte sie. „Irgendwie nicht überraschend.“

Ich räusperte mich. Sie sahen alle fast gleichzeitig zu mir. Das Mädchen am Regal blieb selbstbewusst und grinste mich frech an.

„Interessante Filmsammlung„, meinte sie.

„Was tut ihr hier?“, rief ich unruhig aus. „Spinnt ihr etwa? Soll ich das Headmistress Hennessey erzählen? Wisst ihr, wie viele Schläge mit dem Paddle es dafür geben wird?“

Die beiden Mädels am Tisch brachen in Gelächter aus.

„Ich hab doch gesagt, er wird genau diesen Quark von sich geben“, rief sie.

Die auf dem Sofa richtete sich nun auf und zog ihr flaches schwarzes Handy heraus. Sie spielte damit herum und in Sekundenschnelle hielt sie das Display in meine Richtung. Es war offensichtlich ein Video, doch viel erkannte ich darin nicht.

So trat ich näher, neigte mich etwas vor und starrte auf das verwackelte Bild. Plötzlich erkannte ich deutlich mich selbst, auf der Rückseite des Gartenhauses, während ich die Sprossen der Leiter hochkletterte.

Dann sah man mich plötzlich von weit oben beobachtet – waren die da etwas auf den Baum geklettert? Ich lag auf dem Bauch, mit dem Feldstecher in den Händen, die Ellbogen gegen die Ziegeln gelehnt.

Es war ein wenig erstaunlich, wie viel diese verdammten Mobiltelefone auch in solcher Finsternis aufnehmen konnten. Natürlich konnte ich behaupten, dass ich es nicht war. Doch es ließ sich nicht bestreiten, dass es das Dach meiner Hütte war.

Zu allem Überdruss konnte man deutlich sehen, wie meine Hand unter meinem Bauch in der Hose verschwand. Das geschah nun nicht gerade oft, aber an diesem Tag hatte ich die schmusenden Mädels gesehen und wollte das richtig durchleben. Beendet hatte ich es dann später unten in der Wohnung, zu einer der DVDs. Doch das tut hier nichts zur Sache.

„Also?“, rief mir die Dame am DVD-Regal zu. „Wollen wir zur Hennessey gehen?“

„Solche Leute wie dich stecken sie doch in den Knast“, sagte eine der Eis-Prinzessinnen. Sie trug ein T-Shirt, auf dem „Erica“ stand. Ich nehme an, das war ihr Name.

„Da steht er wahrscheinlich drauf“, machte sich die andere über mich lustig.

Ich griff hastig nach dem Handy, doch die junge Dame war schneller und zog den Arm zurück.

„Sag mal bist du ganz dumm?“, schrie mich die mit der DVD an. „Du kapierst doch, dass wir uns die Clips untereinander geschickt haben und dass das jetzt in der Cloud hängt?“

Oh nein, die Cloud. Ich war sichtlich verloren.

„Was wollt ihr dummen Schlampen tun?“, rief ich heiser.

FORTSETZUNG FOLGT !

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Eine Antwort zu „Quid pro quo – Kapitel 1“

  1. Avatar von Marco
    Marco

    sehr spannend. ich muss gleich weiterlesen, um zu erfahren, wie es weitergeht…

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