Natursekt-Fee Gisi & die etwas andere Party

Im Gespräch (mehr ein Interview) zum Thema Natursekt, das vor vielen Jahren der Betreiber einer Erotik-Seite mit mir führte. Die Seite gibt es inzwischen nicht mehr, aber ich dachte es wäre irgendwie schade, wenn das verloren ginge.

Humor ist erwünscht!

Gisi: Also du stellst mir jetzt die ganze Zeit Fragen, auf die du eigentlich schon die Antwort weißt?

Uwe: Klar, aber wer das hier liest, der kennt die Antworten nicht.

Gisi: Stimmt.

Uwe: Kannst du mal erzählen, woher du kommst? Du bist ja nicht aus Frankfurt.

Gisi: Ich bin in Glauchau im Sachsen geboren und in Dresden aufgewachsen. Jetzt bin ich hier unter den Hessen. Das kam durch Job & Beziehung zustande – aber das ist keine sehr originelle Geschichte, und eine, die schon lange vorbei ist.

Uwe: Und wann hast du entdeckt, dass du nasse Spiele magst?

Gisi: Das ist eine Faszination, die ich über die Jahre erst entdeckt habe. Ich bin da natürlich nicht nur auf den „Sekt“ fixiert. Das wäre sonst etwas trist, da es begrenzt viel Spaßwert bietet. Also keine Angst – ich habe auch eine gewöhnliche Sexualität mit allem drum und dran.

Uwe: Und wie hast du es denn gemerkt, dass das dein Ding ist?

Gisi: Naja, das hat bei mir eher als ein Problem begonnen. Ich hatte als Teenager herausgefunden, dass ich an ziemlicher Erregungsinkontinenz litt und dazu noch recht pummelig war.

Uwe: Davon merkt man jetzt aber nichts mehr …

Gisi: Ja, inzwischen weiß ich natürlich, dass mein sexueller Frust und meine Adipositas miteinander zu tun hatten. Als ich dann bemerkt hatte, dass ich trotzdem Liebhaber haben kann, auch wenn ich bei zu großer Erregung pullere, weil es so viele Männer gibt, die darauf stehen, änderte sich auch meine Einstellung zu meinem Körper. Ich musste bei der Wahl meiner Partner immer etwas selektiv bleiben, weil ich ja nicht will, dass sich meinetwegen jemand überwinden muss, während er es in Wirklichkeit eklig findet.

Uwe: Hat das die Auswahl der erotischen Partner sehr eingeschränkt?

Gisi: Wahrscheinlich, aber ich merke es nicht, weil es so viele Enthusiasten gibt, die mir dann Hof machen. Ich glaube, so als sexuelle „Normalo“ hätte ich es viel schwerer.

Uwe: Aber am Anfang warst du einfach nur froh, dass die Männer, mit den du ausgehen und vielleicht auch schlafen würdest, sich nicht daran stören, dass es da im Bett etwas arg nass wird. Für dich selbst war das erstmal aber kein echter Lustgewinn, oder?

Gisi: Naja, so würde ich es auch nicht sagen. Klar, am Anfang war ich einfach nur positiv gestimmt, wenn ich schon in einer Kennenlern-Email einfach mit der Wahrheit rausrückte, was bei mir so „Sache ist“ – und die Antwort war dann total begeistert. So nach dem Motto: Aber genau darauf stehe ich total, da musst du dich gar nicht zurücknehmen. Klar, sollte mir recht sein.

Uwe: Und wie wurde das dann etwas, das dich tatsächlich erotisch kitzelt?

Gisi: Begonnen hatte das mit meinem Freund damals, der dann meinte: Gisela, kannst du das mal richtig machen? Ich wunderte mich etwas unbedarft: was meinst du denn? Er darauf: Trink doch mal zwei Liter Wasser und pullere mich dann so richtig in den Mund. Das haben wir dann gemacht. Und da hatte ich es dann gespürt. Diese Mischung aus Entspannung und Entladung, aber auch dieses Gefühl von Abenteuer und auch ein wenig Dominanz glaube ich. Es ist so ein seltsamer Knäuel aus komischen Gefühlen, die mich aber total anmachten. So dekadent, so erotisch, so sinnlich. Es war gewagt. Da war dann plötzlich ein faszinierendes, leicht verrücktes, aber irgendwie auch tief-erotisches Gefühl. Eigentlich gar nicht so arg sexuell.

Uwe: Und seit dem ist es um dich geschehen?

Gisi: Das würde ich nicht sagen. Ich war einfach nur zart von der ganzen Idee fasziniert. Von dem Gefühl dabei. Also ich hatte danach gerade beim Daten das Stichwort Natursekt immer in die übliche Auflistung sexueller Vorlieben aufgenommen. Somit war es ab dem Augenblick irgendwie ein Teil meiner Sexualität und meiner Beziehungen, denn die Männer mit denen ich ausging, die standen alle drauf. Aber ich vermute mal, dass der Gesinnungswandel zu einer echten Passion mit meiner ersten Natursekt-Party kam, weil dort die Stimmung einfach so faszinierend und so einzigartig war. Sehr ausgelassen eben… Aber auch so beiläufig und fröhlich. Naja, feuchtfröhlich (lacht). Da dachte ich, dass ich auch mal so ein Fest machen will. Aber bis das mal passierte, vergingen nochmal zwei Jahre.

Uwe: Und wie bist du auf diese Party gekommen?

Gisi: Das war eine Online-Einladung, die man mir mehr auf gut Glück geschickt hatte. Ich kannte das Ehepaar, das es veranstaltet hatte nicht. Aber die waren wohl schon tief in der Planung und standen plötzlich mit viel zu wenigen Frauen da. Ein bekanntes Problem. Also schauten die einfach auf der Kontaktanzeigen-Seite, wo ich auch war und haben wohl so lange gesucht, bis sie eine Frau gefunden haben, die auch Natursekt in ihren Vorlieben stehen hatte. Wir sind seit dem gut befreundet und sie waren auch auf meiner zweiten Party dabei.

Uwe: Warst du da nervös?

Gisi: Damals als ich eingeladen war? Klar. Aber auch total aufgeregt. Wir waren nur drei Damen und hatten pro Stunde gut zwei Liter Mineralwasser getrunken. Aber länger als drei Stunden hat das dann keine von uns ausgehalten. Irgendwann kannst du kein Wasser mehr sehen. (lacht)

Uwe: Also jede von euch gut sechs Liter durchgespült.

Gisi: Mindestens.

Uwe: War das eine gut besuchte Party?

Gisi: Also wo ich mal war, das waren so 13 oder 14 Leute und davon 3 Damen. Aber es war schon so, dass nur die Gastgeberin da recht locker war. Die andere Frau und ich hatten dann doch etwas Lampenfieber bekommen. Also haben wir einfach etwas mehr Weißwein und Sekt getrunken (also ich meine jetzt Sprudelwein), bis wir dann angedüdelt und lockerer wurden. Aber am Ende war es einfach nur witzig und heiß.

Uwe: Und wie lief deine erste eigene NS-Party ab?

Gisi: (lacht) NS-Party klingt, als wären wir ein Nazi-Verein.

Uwe: Dann sagen wir lieber Sektparty.

Gisi: Viel besser! Also bei mir kamen damals 12 Leute. 15 oder 16 waren eingeladen.

Uwe: Wie, da gab es dann vier Leute, die gar nicht erschienen sind?

Gisi: Das ist ja noch milde. Eine gute Freundin von mir macht aller paar Monate Gangbangs, und da kommen immer nur die Hälfte. Sie muss dann immer doppelt so viele einladen, als es ihr eigentlich recht ist. Einmal kamen dann allerdings fast alle und das war dann auch etwas krass.

Uwe: Aber wer lässt sich denn so etwas entgehen?

Gisi: Naja, so ist die Welt halt. Viele Männer sind einfach nur Ehemänner, die aus ihrer Lebenssituation nicht entkommen können. Die träumen dann nur an der Tastatur vor sich hin. Ist nur blöd, wenn es dann zu einer Verabredung kommt und sie erscheinen nicht. Aber was kannste machen? Mir war das aber bei der ersten Party nicht so unrecht, weil wir zu wenig Frauen hatten. Also ich fand damals 12 genau richtig.

Uwe: Und wie viele Frauen wart ihr denn?

Gisi: Bei meiner eigenen Party? Damals waren wir vier Ladys und eben acht Herren.

Uwe: Und wo macht ihr es denn?

Gisi: In meinem Wohnzimmer. Ich habe einen wirklich massiven Eichentisch und den müssen wir dann zur Seite tragen. Ich lege dann eine große Malerplane über den Teppich und dann kommt der Tisch zurück. Und die zweite Plane lege ich dann über den Tisch. Ich tue auch meine Holzstühle raus, weil die waren etwas zu teuer dafür. Aber ich habe inzwischen 20 grässlich-grüne Plastikstühle. Die kann man auch in der Dusche abspülen.

Uwe: Und der massive Tisch deshalb, weil ihr da viel draufklettert …

Gisi: Es ist ja schon vorgekommen, dass wir darauf getanzt haben … (lacht) Das ist dann aber mehr schon der sehr weit fortgeschrittene Teil des Abends. Wir sind irgendwie alle keine Abstinenzler. Aber ansonsten geht das so vor sich, dass wir Damen die ganze Zeit aus großen Gläsern Wasser trinken. Ich habe meistens ein Glas mit Wein daneben.

Aufs Klo für kleine Mädchen zu gehen, das darf dann keine von uns. Schließlich haben wir es immer mit einem ziemlichen Männerüberschuss zu tun und da kann frau sich keine Verschwendung leisten. (lacht) Dann passiert es halt so, dass entweder einer der Männer eine bestimmte Frau auffordert und die klettert dann auf seinem Sitzplatz auf den Tischrand und entleert sich über ihm. Manchmal läuft es aber auch umgekehrt, dass ich einfach schon so dringend aufs Klo muss, dass ich es nicht mehr aushalten kann. Irgendwann tut es dann weh und der Unterleib verkrampft sich. Dann suche ich eher ein williges Opfer. Aber lange fragen muss ich da nie. (lacht)

Uwe: Dieses Auffordern, oder Aufgefordert-Werden ist dann wie so eine Spielregel des Abends …

Gisi: Ja. Wir versuchen es trotz der ganzen Sauerei irgendwie auch kultiviert zu halten. So ist es angemessen, die Damen anzuhimmeln, oder respektvoll mit ihnen umzugehen. Aber nicht herablassend zu sein. Wer bei uns die Frauen mit „geile Schlampe“ anredet, wird vermutlich keine zweite Einladung kriegen.

Uwe: Also ist es alles durchaus auch reglementiert.

Gisi: Ich glaube an Regeln. Solche Feste sind eh schon so selten und schwierig aufzuziehen, da hält man sich besser an einen engen Plan… So pinkeln bei uns NUR Frauen. Die Dynamik von Geben und Nehmen ist also klar verteilt: Frauen aktiv, Männer passiv. Auch ist das Ganze keine Gruppensex-Party. Im Wohnzimmer wird also nicht gepoppt.

Uwe: Und außerhalb des Wohnzimmers?

Gisi: Tja, also ich will da auch der menschlichen Natur nicht im Wege stehen. Es ist ja nicht gerade unnatürlich, wenn ein Mann, der einer Frau vorher schon viermal in den nackten Schritt geschaut hat und ihren Sekt getrunken hat, sie fragt, ob sie vielleicht etwas spielen will…

Uwe: Und da hast du ein Zimmer dafür?

Gisi: Naja, das Gästezimmer, oder mein Schlafzimmer. Ich finde halt, dass es eine ungünstige Stimmung in die Situation brächte, wenn es da plötzlich im Wohnzimmer vereinzelt Sex geben würde.

Uwe: Was gibt es sonst noch für Regeln?

Gisi: Na, Geschmackskontrolle…

Uwe: Was heißt das?

Gisi: Das fällt Frauen ohnehin nicht so schwer, weil es meistens mit Nahrung und Getränken einhergeht, die auch eine gute Diät ausmachen. Ich esse z.B. drei Tage vorher nur noch Äpfel und trinke Mineralwasser. Schafft Wunder für den Geschmack. So einen Natursekt kann ein Mann die ganze Nacht trinken, ohne irgendwelche nennenswerten Schadstoffe aufzunehmen. Ganz tabu ist es, an den vorangegangenen Tagen Fleisch zu essen, oder Spargel. Aber das kennt man eh.

Ich habe auch schon mal vor zwei Jahren hart gefastet und zwei Wochen nur Leitungswasser getrunken, weil ich dann die letzten überschüssigen Pfunde loshaben wollte. Ich hatte dann meinen eigenen Natursekt probiert und das konnte man an dem Punkt geschmacklich nicht mehr vom Wasser unterscheiden. Das geht wirklich, wenn man paar Tage gar nichts isst und nur Leitungswasser trinkt. Da war auch kaum noch Salz drin. Aber natürlich, so extrem bereiten wir uns vor der Party nicht vor. Viele der Typen sind ohnehin hartgesotten. Lacht.

Uwe: Könnte man eigentlich vom Natursekt betrunken werden, wenn die spendende Person viel Wein trinkt?

Gisi: Ganz eindeutig.

Uwe: Und gibt es sonst noch Party-Regeln, die wichtig sind?

Gisi: Hm. Also am wichtigsten ist eigentlich Diskretion. Alle sind halt auf Stillschweigen eingeschworen und es ist auch strengstens verboten, Fotos zu machen oder sonst wie darüber zu berichten. Das ist halt wie der Fight Club, nur mit Frauen und Pippi. (lacht)

Uwe: Und wie oft machst du eine solche Party?

Gisi: Wir haben das bis jetzt so 2x im Jahr hingekriegt. Aber wir machen das erst seit einem Jahr.

Uwe: Und wer ist „wir“?

Gisi: Zwei weitere Frauen und ich.

Uwe: Woher kommen die Teilnehmer so?

Gisi: Na wir Frauen sind alle mehr oder weniger aus derselben Gegend. Aber bei den Herren ist das dann schon verteilt. Da ist einer aus der Schweiz, einer kommt zum Beispiel aus Rostock angereist und einer ist aus Würzburg.

Uwe: Das ist teilweise sehr weit weg.

Gisi: Das stimmt schon. Aber Natursekt-Partys sind halt sehr selten. Wie oft im Leben erlebt man das schon? Deswegen fahren da einige richtig weit. Ich finde das toll.

Uwe: Und wer darf da nun kommen? Der Andrang muss ja ziemlich gewaltig sein.

Gisi: Naja, es geht so. Das Erstinteresse ist schon ziemlich riesig. Vor allem bei uns im Chat. Wenn ich mich da mal für eine Stunde einlogge, habe ich gleich zwanzig Anwärter an der Backe (lacht). Aber davon fallen dann neunzehn weg, wenn ich erkläre, dass das Ganze nix mit SM zu tun hat. Somit: „feucht und fröhlich“ – JA, „Sadomaso“ – NEIN.

Uwe: Echt?

Gisi: Naja, die meisten Männer, die auf Natursekt stehen, sehen das mehr so als eine Belohnung, die sie von ihrer Herrin oder Domina bekommen. Deswegen denken oder hoffen die halt, dass wir so eine Art SM-Partys mit Natursekt machen. Wenn ich ihnen dann erzähle, dass das alles auf Augenhöhe ist und dass wir nicht möchten, dass sich die männlichen Gäste devot verhalten, finden sie es dann nicht mehr so reizvoll.

Uwe: Und wenn du da so auf dem Tisch hockst, die Knie breit auseinandergedrückt und unter dir sitzt ein Mann und schluckt deinen Saft, wie fühlt sich das so für dich an?

Gisi: Für mich ist es ein ganz seltsames Gefühl, auf dem Tisch zu sein. Zumindest anfangs war das etwas, worauf ich viel Lust hatte, das aber auch mit Hemmungen und eine Scheue verbunden war, die ich erst überwinden musste. Doch dann wenn ich locker bin und loslassen kann, dann hocke ich wie eine Jugendstil-Fontäne da und pisse dem Kerl in den Mund. Da fühle ich mich wie eine Göttin… Ich weiß, das ist schwer nachzuvollziehen…

Uwe: Nicht für mich. Ist das Loslassen denn schwer?

Gisi: Geht so. Aber paar Gläser Sekt sind da normalerweise wahnsinnig hilfreich. Man sagt immer, für Frauen wäre es einfacher, weil wir keine Prostata haben. Aber wenn sich da die Muskeln weigern, sich zu lockern, kann ich da stundenlang hocken und nichts passiert. Und das wäre dann peinlich. Doch das tolle ist, dass frau hier immer besser wird. Nachdem ich so etwas paar mal gemacht hatte, wurde ich immer lockerer und lässiger. Heute bin ich schon eher eine erfahrene Pisserin, die es sozusagen vor anderen Leuten auf Knopfdruck kann. Aber das ging nicht von einem Tag auf den anderen.

Uwe: Und die Frauen trinken immer schön viel Mineralwasser während des Abends?

Gisi: Wir „Feen“ trinken schon zwei Stunden vor dem Treffen Unmengen an Mineralwasser (lacht etwas verschämt), also so viel halt geht. Und auch während des Abends ist immer das „Hydrieren“ angesagt… Aber so oder so, ich kann pro Abend höchstens fünfmal oder sechsmal auf den Tisch klettern… Aber ich will mal schaffen an einem Abend zehn Liter durchzuschleusen.

Uwe: Und wie kommt man zur einer Einladung? Es ist doch nicht leicht, wenn dich so viele belagern?

Gisi: Ich sag immer, dass man einfach in meiner Gunst stehen muss… Als Frau ist es natürlich einfacher. Eine Lady muss mit meinen wenigen Spielregeln einverstanden und grundsätzlich sympathisch sein. Bei der Wahl der Männer ist es in der Tat mehr eine Bauchgeschichte. Ich will einfach nur sicher sein, dass der Mann eine ECHTE Sekt-Passion hat (und es nicht nur als Vorwand benutzt, um auf einer Party mal poppen zu können). Und natürlich darf der Gast charakterlich kein störendes Element sein.

Manche Männer sind einfach nur depressive Charaktere, die ihren ganzen Trübsal mitbringen und das ist dann echt furchtbar. Das ist für uns auf jeden Fall ein No Go. Umgekehrt brauchen wir aber auch keine Alpha-Typen, die sich unentwegt wichtig machen. Oft ist ja eine Einladung auch eine Probezeit. Ich merke mir, wie sich jemand verhält und davon mache ich abhängig, ob wir ihn wieder einladen.

An der Stelle ist eben der Alkohol etwas problematisch. Wir Frauen bechern ja auch ganz gut, vor allem, um locker zu werden und dann gut pissen zu können. Aber bei den Typen ist mir halt wichtig, dass sie es mit dem Saufen nicht übertreiben. Weil manche dann auch mal eklig oder ätzend werden können. Kennen wir doch alles.

Uwe: Und wenn jemand interessiert ist, kann er dir einfach so schreiben?

Gisi: Eigentlich schon. Zur Zeit sind wir mit Teilnehmern eher abgedeckt, aber das ändert sich schnell. Außerdem habe ich noch immer die Fantasie, das mal in einer größeren Runde zu machen. So vierzig Leute, mit mindestens fünfzehn Frauen. Das wäre dann schon ein Jahrhunderts-Ereignis. (lacht) Aber ungeachtet meiner Fantastereien kann mir im Grunde jeder schreiben (Anm.: z.B. hier). Aber nicht ärgern, wenn ich nicht gleich antworte.

Uwe: Trägst du da bei der Party irgendwelche geilen Outfits?

Gisi: Also wie Vogelscheuchen zieht sich da keine von uns Frauen an. Sexy ist immer eine gute Idee. Aber viel wichtiger ist, dass die Kleidung für den Zweck praktisch ist. Also zum Beispiel Minirock ohne Slip, das ergibt dann absolut Sinn. Der Rest ist auch Typfrage. Eine unserer Ladys liebt es einfach, endlich mal offen ihren schönen Busen zu zeigen. Die hat dann während der Party gar nichts an, außer ihren High-Heels. Aber ich fange den Abend gerne eher stilvoll gekleidet an, mit einem leichten Kleid. Ich orientiere mich da ganz viel an der Mode der 20er Jahre.

Uwe: So Tomboy und so? Du hast da auch irgendwie die richtige Frisur für diese Ära.

Gisi: Ja, ich bin ein Fan von Flappers. Ich habe sogar eine Zigarettenverlängerung. Das kommt immer toll an, wenn die Frau, die dich anpisst, dabei gleichzeitig lässig mit einer Zigarettenverlängerung raucht. Ich kann inzwischen beides gleichzeitig.

Uwe: Und was tragen die Männer?

Gisi: Na, die geben sich zumindest Mühe, nicht ganz wie Heckenpenner auszusehen. Allerdings ist es auch wahnsinnig wichtig, mit Straßenkleidung anzureisen und sich dann in den persönlichen Party-Look umzuziehen. Denn es mag sein, dass man sich am Anfang der Party zutraut, noch alles so präzise im Mund aufzunehmen, dass kein Tropfen daneben geht. Aber ist der Abend erst fortgeschritten und wurde genug Wein und Bier konsumiert, lässt die Genauigkeit auf beiden Seiten nach (lacht). Dann wird jeder nass. Wirklich jeder…!

Uwe: Und müssen die Gäste eigentlich irgendeinen Eintritt zahlen?

Gisi: Nein! Das ganze ist doch kein Geschäftsmodell. Ich würde nicht mein erotisches Geheimnis ausverkaufen wollen. Aber ich verlange schon dreißig Euro Beteiligung. Aber dafür kaufe ich Getränke und allerlei Häppchen. Und gerade beim Wein greife ich da eher nach den besseren Sorten, so 15 Euro aufwärts. Wie gesagt, wir mögen Pissnelken sein, aber deshalb sind wir noch lange nicht stillos. (lacht)

Uwe: Gibt es zum Abschluss noch etwas, das deine Party zusammenfasst? Sozusagen das letzte Wort.

Gisi: Lachen ist ausdrücklich erlaubt und gewünscht! Das ganze ist eine fidele Angelegenheit mit toller Musik, bei der gelacht, gegrölt und gekichert wird. Letztendlich sind wir nur ein Haufen sympathischer Leute, die einen Abend lang um einen großen Tisch sitzen, und Bier und Wein trinken. Da wird viel geplaudert und erzählt. Und ab und zu klettert eine Dame auf den Tisch und lässt den goldenen Regen fließen.

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2 Antworten zu „Natursekt-Fee Gisi & die etwas andere Party“

  1. Avatar von Aten
    Aten

    Endlich mal ein Interview, das mir zusagt. :)) grins.

  2. Avatar von SchwabingManni
    SchwabingManni

    Ich bin ja mal im zarten Kindesalter von einem Mädchen angebrunzt worden. Ich mag ja nicht so recht auf Frauen stehen, aber dieses eine Erlebnis ist mir sehr lieb geblieben. Wie sie da auf der niedrigen Betonmauer hockte, ihr Kleidchen hochzog und ich sehen konnte, wie plötzlich der Strahl aus dem kleinen Pfirsich gschossen kam. Werde ich nie vergessen.

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