Ich dachte, ich schreibe mal heute ein wenig über eine besondere Passion von mir, die ich zwar nur selten auslebe, aber wenn ich es tue, ist es etwas, das mich dann noch lange beschäftigt, da es so einschneidend ist. Ich rede von einem Gangbang.
Nun ist es so, dass ein Gangbang nach meinem Dafürhalten sehr an Abläufe und Regeln gebunden ist und somit viel Planung voraussetzen kann. Da können also Wochen Vorbereitungszeit vorausgehen, um dann dreißig Minuten extremer Erfahrung zu erleben. Ich werde es also zuerst die Planung einer solchen Aktion beschreiben, und später dann mehr auf die Eindrücke eingehen.
Begriffseingrenzung
Vorweg gesagt – im Grunde gibt es zwei Arten von Gangbangs – die spontanen und die geplanten. Spontane Gangbangs kommen vermutlich etwas häufiger vor, da sie als eine besondere Situation in Swingerclubs entstehen können. Das mag mit einer kleinen Ankündigung im eigenen sexuellen Dunstkreis einhergehen oder bildet sich tatsächlich als eine spontane Aktion unmittelbar im Club selbst. Solche Eskapaden beinhalten dann vier manchmal fünf Männer. Oft hat eine solche Situation mehr einen Orgien-Charakter, bei dem die Frau z.B. penetriert wird, während sie parallel einen Blowjob gibt. Ich würde es teilweise gar nicht so recht als einen Gangbang bezeichnen – es ist aber eindeutig eine artverwandte Praxis aus dem Umfeld des Herrenüberschuss (gerne abgekürzt als „HÜ“).
An dieser Stelle möchte ich mehr über die andere Vorgehensweise sprechen – die ich für den reineren Gangbang halte – die exakt geplante Begegnung, die auch mit vorher kommunizierten Regeln einher geht.
Hierbei kann die Anzahl der beteiligten Männern deutlich erhöht werden. Doch als Frau sollte man sich dabei auch nicht zu viel aufbürden und vielleicht eine halbwegs klare Vorstellung davon haben, wo die eigene Schmerzgrenze liegt.
Der Sitter – Vertrauen und wahre Männlichkeit
Das erste Stichwort bei diesem Thema ist der „Sitter“. Ohne einen Sitter würde ich keinen Gangbang veranstalten. Denn ohne einen Sitter würde ich mich einfach nur einer testosteron-trunkenen Meute ausliefern, die ich möglicherweise im Griff behalten könnte – aber diese Aufmerksamkeit und die Notwendigkeit, einzelne Männer zu ermahnen, oder auf etwas anzusprechen, würde massiv die eigene Lust und den Genuss untergraben. Gangbang hat viel mit Fallenlassen zu tun, aber auch mit dem sich Ausliefern. Und das kann nur funktionieren, wenn ich alles vergessen kann und mich nur noch gehen lasse.
Deshalb ist ein Sitter am Gangbang das Allerwichtigste. Gemeint ist damit ein passender Sitter. Doch wer kann die Rolle des Bewachers, Spielleiters und Organisators übernehmen? Es muss ein Mann sein, zu dem ich ein relativ grenzenloses Vertrauen habe. Also ein Mann, den ich schon eine Weile kenne und der sich als Person des Vertrauens bewährt hat. Es ist jemand, dem ich vertrauen könnte, dass er mich am Handgelenk über dem Abgrund halten kann.
Im Idealfall ist es ein Mann, der durchaus autoritär rüberkommt. Das ist unbezahlbar. Bei einem meiner besten Gangbangs war mein Sitter ein alter Freund, zwar schon leicht ergraut, aber ein Athlet, muskelbepackt, tätowiert und mit einem Bürstenhaarschitt. Das hat seine Wirkung nicht verfehlt und ich fühlte mich perfekt aufhoben, beschützt und dadurch auch komplett entfesselt.
Aber nicht jeder hat eben den einen besten männlichen Freund, der wie ein osteuropäischer Schuldeneintreiber aussieht. Doch in Wirklichkeit ist das auch nicht nötig. Einem gut geplanten Gangbang kann eine Frau auch mit einer Prise Optimismus entgegenblicken. Natürlich gehe ich nicht gleich davon aus, dass sich jeder wie ein Monster verhält und gemaßregelt werden muss. Das ist in der Praxis selten nötig. Somit ist es mehr als ausreichend, wenn der Sitter grundsätzlich eine selbstbewusste, solide Person ist, auf die ich zählen kann.
Es geht mehr darum, dass ich dem Sitter vertrauen kann, dass er keine Kompromisse macht und keine Abstriche macht, nur weil er die Konfrontation scheut.
Es ist auch wichtig zu verstehen, dass die Gangbang-Teilnehmer, die dann zur selben Uhrzeit an der Haustür klingeln, keine Horde aus angetrunkenen Kumpels sind. So einer Meute würde ich mich nie aussetzen. Es ist ein Teil der sicheren Gesamtlösung, dass die Teilnehmer sich untereinander nicht kennen und somit jeder erstmal nur sich selbst vertritt. Da aus der Reihe zu tanzen und sich aufzuführen, tut dann selten jemand, da er dann nicht nur den Sitter gegen sich aufbringen könnte, sondern auch die anderen Teilnehmer, die auch nicht deshalb gekommen sind, um einem Egomanen bei seinem Anfall zuzusehen.
Es gehört zum guten Ton dazu, dass der Sitter beim Gangbang nicht mitmacht. Das ist, was ich mit wahrer Männlichkeit meine – genug Souveränität zu haben, darauf zu verzichten und mir auf diese Weise gleichzeitig den Rücken zu stärken. Fakt ist, ich habe mit einigen Sittern danach auch geschlafen, aber da waren die Gäste dann alle Weg und es war mehr ein intimer, schöner Akt, um mich wieder komplett runterzufahren. Und für den einen oder anderen Sitter mag es dann einfach auch ein Herzenswunsch sein, mit einer Frau unmittelbar nach dem Gangbang zu schlafen. Ganz intim und allein. Das ist dann mehr eine Feinschmecker-Angelegenheit.
Ansonsten halte ich es für eine gute Idee, dem Sitter (wenn er die Zeit und Bereitschaft dazu hat), weite Teile der Planung zu überlassen. Das funktioniert schon bei der Rekrutierung als ein gesunder Filter, der mir irgendwelche gestörten Typen fernhält.
Der Sitter übernimmt aber auch die Aufgabe des Erklärers, der denn eingetroffenen Männern die Prozedur und die Regeln erklärt (das zu später mehr). Doch am am meisten gefordert ist der während der Aktion selbst. Der Sitter darf nie nur beiläufig daneben sitzen und sich von anderen Männern in irgendwelche Schwätzchen verwickeln lassen. Gerade in dem Augenblick der Penetration (und die 10 Sekunden davor) brauche ich seine volle Aufmerksamkeit, wenn ich mich fallen lassen soll.
Rekrutierung
Die Teilnehmer werden meistens auf die gute alte Art rekrutiert – also per Kontaktanzeigen oder in einer Chatline. So oder so – es ist wichtig dabei, klare Anforderungen zu stellen. Es kann nicht funktionieren, wenn man sich mit jedem Anwärter in einer Debatte darüber verliert, was jetzt die besagte Person von all dem hält. Ich will mich am Tag X gut fühlen und dafür muss die Anwerbung der Teilnehmer ein positives Gefühl in mir auslösen. Wenn also meine Anforderung darin besteht, dass ich von dem Anwärter zwei Fotos erwarte: ein gut sichtbares Gesichtsbild von Vorne und ein Bild des steifen Schwanzes aus dem Profil – dann ist das eben meine Anforderung und nicht verhandelbar. Wer sich daran nicht halten möchte – kein Problem. Einfach weiter ziehen.
Allerdings ist ein Phänomen hierbei wichtig – und manchmal problematisch: Männer neigen dazu, der Gangbang-Idee mit einer anfänglichen Euphorie zu begegnen und dabei voller Zuversicht zu sein. „Ich freue mich! Tolles Sache! Kann es kaum erwarten!„, heißt es dann oft – doch es ist meine Erfahrung, dass am Tag X dann ungefähr 50% eintreffen.
Das liegt wohl an zwei Gründen – erstens, einige verlieren im Verlauf der darauffolgenden Wochen bis zum Termin den Mumm und kneifen dann im letzten Augenblick. Das tut mir ein wenig Leid für sie, weil ich weiß, dass einige sich dann dafür selbst ohrfeigen. Versäumte Gelegenheiten haben die Angewohnheit innerlich zu wurmen. Der andere Grund ist dann doch eher etwas mehr perfide – sie hatten nie vor, zum Gangbang zu kommen. Sie sind vermutlich verheiratete Männer, mit wenig Bewegungsfreit und einige Tage den Traum zu leben und mit einer sexuell lockeren Frau zu kommunizieren, war schon die Gesamtheit dessen, was sie sich in Aussicht stellten.
Das ist aber ärgerlich, da es das Risiko birgt, dass dann eine zu geringe Männeranzahl vor der Haustür steht. Denn mal ehrlich, ein Gangbang mit 3 Männer ist kein Gangbang. Es ist vielleicht eine Runde Gruppensex mit HÜ, aber kein richtiger Gangbang.
Doch das ist nicht etwas, das sich so leicht beherrschen lässt, denn in ihren Mails und Textnachrichten sind all diese Männer immer so froher Dinge und voller Enthusiasmus – aber zum Termin kommt dann nur rund die Hälfte.
Dieser Sachverhalt ist so gravierend, dass ich begonnen hatte mit meinen Sittern diesen Faktor einzuplanen. Wenn ich also einen Gangbang mit 7 Männern wünsche, kommunizieren wir dann mit 14 Kandidaten. Eben in der Gewissheit, dass am endgültigen Tag nur die Hälfte eintrifft. Vielleicht 6, vielleicht 8, aber eben nah an der gewünschten Anzahl.
Allerdings ist auf diese Weise auch mein persönlicher Rekord entstanden – also der Gangbang mit dem höchstens HÜ, den ich jemals erlebt hatte. Damals hatten wir 16 Leute eingeladen und ich musste mit etwas gesenkter Kinnlade feststellen, dass auch 16 eintrafen! Ich brauchte nach dieser Begegnung eine Woche lang viel Wundsalbe auf den inneren Schamlippen und hatte danach zwei Monate keine Lust auf Sex.
Übrigens sollten Frauen bei der Planung ihres Gangbangs beim Blick in den Terminkalender gleich mal einen Blick auf die eigenen Menstruationszyklen werfen. Es wäre doof aus Versehen den Zeitpunkt so schlecht zu wählen, dass er auf die Menses fällt. Die meisten Typen würde es zwar nicht gerade abschrecken (außer es sind Moslems dabei), doch ob das grundsätzlich ein Tag ist, der das beste Körpergefühl bieten kann, wage ich da zu bezweifeln.
Gummi oder Attest – auf jeden Fall eins von beiden
Ganz sicher sollte eine Frau niemals einen GB veranstalten, bei dem weder das eine noch das andere Thema geklärt wurde! Zwar versucht man schon bei der Rekrutierung ein wenig zu erkennen, wer mir gefährlich sein könnte und bei wem ich mich mit etwas anstecken könnte, doch das ist keine sehr zuverlässige Methode! Ist doch klar, oder?
Die einfachste Art, damit umzugehen, ist die Verwendung von Kondomen. Das ist dann eine zusätzliche Aufgabe des Sitters, genau darauf zu achten, dass da bei der Aktion selbst keiner mogelt.
Wir sind dabei dann diejenigen, die die Kondome zur Verfügung stellen und können damit auch Produktqualität garantieren und dass einzelne Männer nicht irgendein altes Kondom hernehmen, das sie seit 12 Jahren in der Brieftasche tragen.
Auch so hat die Kondom-Strategie ihre Tücken, denn statistisch kommt es mir so vor, als ob zumindest ein Kondom an diesem Abend reissen wird. Das muss ich in Kauf nehmen. Kondome sind auch intakt kein 100%iger Schutz und ich habe sicherlich nicht vor, durch Rudelbumsen schwanger zu werden. Deshalb nehme ich IMMER am nächsten Tag nach einem Gangbang die „Pille danach“. Die postkoitale Empfängnisverhütung mag nicht die gesündeste Maßnahme sein, aber ich veranstalte selten mehr als 1x oder 2x jährlich einen GB – von dieser Warte ist es also vernachlässigbar. Es ist etwas, das ich jeder Frau ans Herz legen möchte, die einen GB praktizieren will.
Das größere Problem besteht eher darin, dass ein Gangbang mit Kondomen eine stärke sexuelle Tüchtigkeit von allen beteiligten Männern erfordert. Jene, die vielleicht sehr nervös sind, oder grundsätzlich mit Ächzen und Krachen ihre Erektion vor den Augen anderer Leute garantieren können, können durch die zusätzliche Belastung eines Kondoms ganz schön aus der Bahn geworfen werden. Ob nun Anfänger, ob nun der etwas schüchterne Mann, oder der abgebrühte Liebhaber am Ende seiner sexuellen Laufbahn – sie alle können durch das Aufsetzen des Gummis in Schwierigkeiten kommen und damit empfindlich den Flow stören.
Der Sitter muss versuchen, dem entgegenzuwirken, in dem er die Männer unmissverständlich auffordert, die Gummis rechtzeitig überzuziehen und dann sich auf die eigene Erektion zu fokussieren. Mit dem Gummi erst in den 30 Sekunden zwischen zwei Penetrationen zu hantieren und dabei vielleicht sogar schlaff zu werden, gilt es unbedingt zu vermeiden.
Somit ist der Gangbang mit dem Gesundheitszeugnis häufig die bessere Lösung. Die Männer sind lockerer. Das trägt auch zu besseren Erektionen bei. Mir macht der Sex ohne Gummi auch deutlich mehr Spaß!
Allerdings ist das Erlangen eines solchen Dokuments eine größere Hürde für den Mann. Denn der Sitter und ich fordern den Test zeitnah an – das Datum muss also relativ frisch sein, im Rahmen eine zumutbaren Spanne. Ein drei Monate alter Test für Geschlechtskrankheiten ist wertlos.
Und es bringt die Kandidaten auch in die Situation, dass die ganze Sache sie etwas kostet, da es diese Tests nicht umsonst gibt.
Was so gar nicht geht, ist irgendein Diskutieren und Rumverhandeln. Manche Doofies versuchen das tatsächlich auch: „Hey, schaffe ich leider nicht mit dem Test, aber du kannst mir vertrauen. Ich bin clean.„
Bla, bla, bla… Niemals vergessen, dass der Sitter und du psychologisch am längeren Hebel sitzt. Ihr lässt euch von Kandidaten so gar nichts vorschreiben. Die Regeln müssen wie aus Beton sein. Und wer keinen Attest produzieren kann, der weniger als 10 Tage alt ist, der braucht nicht zu kommen.
Und dabei kann man auch richtig hart sein und verlangen, dass vor dem Termin dieser Attest eingescannt gemailt wird. Wenn es dir hilft, dich besser und sicherer zu fühlen – ist es deine Regel und basta.
Nacktheit ist nicht verhandelbar
Nach der Ankunft der Teilnehmer übernimmt sofort der Sitter die Regie. Ich bin da nicht anwesend, sondern ziehe mich schon vorher in mein Schlafzimmer zurück, sammle mich auch ein wenig. Oft trinke ich ein oder zwei Gläser Sekt, um lockerer zu werden und weniger nervös zu sein.
Falls die Aktion so geplant ist, dass Gesundheitstest zu Geschlechtskrankheiten mitgebracht werden müssen, prüft der Sitter diese entsprechend. An dieser Stelle ist es wichtig zu verstehen, dass Männer sehr unterschiedlich gestrickt sind. Und deshalb meinte ich anfangs, dass der Sitter SOLIDE sein muss. Denn glaubt mir wenn ich sage, dass es immer wieder Männer gibt, die ohne Attest zu einem Gangbang fahren, nur basierend auf der arroganten Idee, dass sie danke ihrer Überzeugungskraft trotzdem reinkommen werden. Solche Männer sind es gewohnt, sich überall mit Geschwafel und Machogehabe vorzudrängen. Ein guter Sitter ist an dieser Stelle gefordert, sein Selbstbewusstsein nicht einzubüßen.
Der Sitter bringt dann die gesamte Gang z.B. ins Wohnzimmer. Die nächste Stufe ist das komplette Entkleiden der Männer. Das ist aus zwei Gründen wichtig:
Erstens, einige der anwesenden Männern haben mit der Thematik vielleicht nicht wenig Erfahrung und bekommen damit eine möglichst lange Zeitspanne zur Verfügung, sich an ihre eigene Nacktheit zu gewöhnen, aber auch an die Präsenz anderer nackter Männer. Vielen ist das vollkommen egal, weil sie abgebrüht sind.
ES IST WICHTIG ZU VERSTEHEN, DASS DER POSITIVE ABLAUF EINES GANGBANGS IMMER VON DEM SCHWÄCHSTEN GLIED IN DER KETTE ABHÄNGT.
Ich kann das gar nicht genug betonen.
Der andere Grund für die kollektiven Nacktheit hat damit zu tun, dass der Sitter bei der gesamten Veranstaltung IMMER ANGEZOGEN BLEIBT. Das ist sehr wichtig. Aus seiner Bekleidung geht auch ein großer Teil seiner Autoritär hervor. Einzelne Männer, die vielleicht irgendwie aus der Reihe scheren wollen, haben da einen schweren Stand, weil sie Nackedeis vor einem angezogenen Mann sind. Das ist dann eine Sache der Psychologie. Die nackte Person tut sich immer schwer, vor einer angezogenen Person aufmüpfig zu sein.
Wir haben für die Kleidung ganze Türme aus leeren blauen Kunststoffkästen, so dass jeder Teilnehmer einen eigenen Kasten bekommen, den er mit seinen Sachen füllen kann. Die kann man dann im Wohnzimmer entlang der Wand bequem aufstellen. So dass später beim Rausgehen jeder schnell seine Sachen finden kann, um sich zügig anzuziehen.
Es stehen auch einfache Getränke zur Verfügung. Nichts besonderes. Doch Gangbangs sind in Wirklichkeit nie besonders langatmige Prozesse. Das ist keine Party. Wer da mitmacht, ist nicht selten eine halbe Stunde später wieder auf dem Weg. Hoffentlich befriedigt und reich an neuen Eindrücken.
Ich schreibe bald eine Fortsetzung meiner Gedanken über Gangbangs. Wenn du rechtzeitig erfahren willst, wann es so weit ist, versuche es doch mal mit dem Newsletter: https://lexikon-der-erotik.com/newsletter/
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